2009-12-18 15:10:22

Österreich: Schönborn beklagt „Hypo-Desaster“


Kardinal Christoph Schönborn hat mit Sorge auf die drohenden Auswirkungen des Skandals um die ehemals bayerisch-kärntnerische Bank „Hypo Alpe Adria“ hingewiesen. „Was da verbockt wurde, wird letztlich uns alle teuer zu stehen kommen“, schreibt der Kardinal am Freitag in seiner Kolumne für die Wiener Gratiszeitung „Heute“. Der Wiener Erzbischof befürchtet vor allem Belastungen für arme Menschen in Österreich. Angesichts der Milliardenbeträge, um die es geht, versage die Vorstellungskraft „nicht nur bei den ,Normalsterblichen’, sondern offensichtlich auch bei denen, die mit solchen Summen um sich werfen", so Kardinal Schönborn. „Fassungslos“ stelle man sich die Frage, wie es zu solchen Fehlentwicklungen kommen konnte. Er hoffe darauf, dass die Justiz den Fall nun untersuchen werde, schreibt der Kardinal.

Die sechstgrößte Bank Österreichs erhält nach der Verstaatlichung eine Kapitalzufuhr in der Höhe von knapp 1,5 Milliarden Euro, damit sie bilanzieren kann. Ein Konkurs hätte enormen Schaden für die Balkanländer und andere österreichische Banken nach sich gezogen, rechtfertigte die Regierung die Entscheidung vom Montag. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Klagenfurt bestätigte Ermittlungen wegen des Verdachts auf Untreue und Betrug. Das Bundeskriminalamt wurde mit der Bildung einer Sonderkommission beauftragt. Insbesondere die Immobilien- und Leasinggeschäfte der Bank in Südosteuropa sowie die Umstände rund um den Verkauf an die BayernLB im Jahr 2007 gelten als höchst aufklärungswürdig.

(kap 18.12.2009 bp)







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