2009-12-15 14:40:36

Benedikt XVI.: Schöpfung bewahren heißt Frieden fördern


RealAudioMP3 „Willst Du den Frieden fördern, so bewahre die Schöpfung“. Dazu ruft Papst Benedikt in seiner Botschaft zum kommenden Weltfriedenstag am 1. Januar 2010 auf. Die Friedensbotschaft des Papstes ist an diesem Dienstag im Vatikan veröffentlicht worden. Darin ruft der Papst zu einer radikalen ökologischen Wende und einer gerechten Neuverteilung der weltweiten Ressourcen auf.

Natur und Umwelt zu schützen, sei Pflicht jedes Menschen, schreibt der Papst und appelliert an die „Verantwortlichen der Nationen“ – die derzeit auf dem Kopenhagener Klimagipfel tagen – den künftigen Generationen Perspektiven für eine bessere Zukunft zu geben.
Der „nachlässige“ und „missbräuchliche“ Umgang mit Erde und Natur gefährde – genau wie Kriege, Terror und Menschenrechtsverletzungen das friedliche Zusammenleben der Menschheit, so der Papst weiter. Eine neue weltweite Solidarität sei angesichts der globalen Wirtschaftskrise umso dringlicher. Die Menschheit brauche eine „tiefe kulturelle Erneuerung“, so Benedikt. Die Umweltkrise verweise letztlich auch auf den Verfall moralischer und gesellschaftlicher Werte.
Der Papst plädiert in seiner Botschaft für ein Entwicklungsmodell, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt: Eine als „Humanökologie“ verstandene Schöpfungsverantwortung, die vom Schutz des ungeborenen Lebens bis hin zum Schutz der Umwelt reicht. Es gelte, so Benedikt, neue Lebensweisen zu finden und „die Logik des Konsums“ hinter sich zu lassen. Stattdessen seien Maßhalten und Solidarität gefragt.
Kritik übte der Papst an der Ausbeutung der natürlichen Ressourcen, geleitet durch oftmals „kurzsichtige wirtschaftliche Interessen“, zum Nachteil der Entwicklungsländer und der zukünftigen Generationen. Die internationale Gemeinschaft müsse die moralischen Konsequenzen ihrer wirtschaftlichen Entscheidungen bedenken und politisch „weitsichtig“ sowie solidarisch handeln. Der Papst rief in diesem Zusammenhang zu einer „weltweiten Neuverteilung der Energiereserven“ auf. Neben nachhaltigem Wirtschaften, der Erforschung und Anwendung umweltverträglicher Energien müsste der Zugang von armen Ländern zu den notwendigen Energiequellen garantiert sein. Die Krise sei eine „historische Gelegenheit“. Durch sie könne man jetzt „kollektive Antworten“ finden. Ganzheitlichkeit, Wahrheit und Nächstenliebe sollten hier Maßstäbe sein.
Skeptisch äußerte sich der Papst gegenüber einer Sicht der Umwelt „die vom Öko- und Biozentrismus geprägt ist“, da sie eine höhere Identität und Rolle des Menschen verneine. Die Kirche hingegen lade ein, die Frage auf sachliche Weise anzugehen, indem sie den Menschen als „Verwalter der Schöpfung“ zur Verantwortung ruft.
(rv 15.12.2009 pr)







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