2009-12-14 15:48:35

Russland/Deutschland: Weiter Irritationen


Zwischen der russisch-orthodoxen und der deutschen evangelischen Kirche dauern die Irritationen an. Der „Außenminister“ des Moskauer Patriarchats wollte zwar in einem „Spiegel“-Interview nicht von einem Abbruch des theologischen Gesprächs zwischen beiden Kirchen reden, sondern nur davon, dass man diesen Dialog „nicht in der Form fortsetzen“ könne, „wie er in den letzten fünfzig Jahren existierte“. Doch gab Erzbischof Hilarion zu erkennen, dass die Wahl von Bischöfin Margot Käßmann zur Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche Deutschlands die Beziehungen erschwere. Hilarion wörtlich: „Der Patriarch kann sich mit keiner Bischöfin treffen.“ Das sei „keine Frage des Geschlechts, sondern des Blicks auf die christliche Tradition“. Er sei zu einem Treffen mit „Führern der evangelischen Kirche bereit“, vor allem mit seinem direkten Gegenüber, EKD-Auslandsbischof Martin Schindehütte. Dieser sei „glücklicherweise“ ein Mann. – Ein EKD-Sprecher reagierte auf Hilarions Äußerungen mit der Bemerkung, ein „Dialog an der Ratsvorsitzenden vorbei“ sei „nicht möglich“. Seine Kirche warte jetzt auf eine direkte Stellungnahme von Patriarch Kyrill in dieser Angelegenheit.

(spiegel/faz 14.12.2009 sk)







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