2009-12-14 15:53:16

Italien: Kirche verurteilt Angriff auf Berlusconi


Der Vatikan und die Italienische Bischofskonferenz haben die Attacke auf Ministerpräsident Silvio Berlusconi scharf verurteilt. Vatikansprecher Pater Federico Lombardi nannte den tätlichen Angriff „schwerwiegend und besorgniserregend“. Papst Benedikt XVI. hatte sich bereits am Sonntagabend mit einem Telegramm an Italiens Premier gewandt, bestätigte Lombardi laut italienischen Medien. Der Vorfall zeige das Risiko, dass man „von der Gewalt der Worte zur Gewalt in den Taten“ übergehe. Die Kirchenleitung empfinde gegenüber Berlusconi die „gebührende Solidarität“, so der Vatikansprecher.

Der Vorsitzende der nationalen Bischofskonferenz, Kardinal Angelo Bagnasco, rief zu mehr Respekt im politischen Umgang auf. Der gewaltsame Angriff auf den Ministerpräsidenten stelle einen beispiellosen und verabscheuenswerten Vorfall dar, hieß es in einer offiziellen Stellungnahme. Das Wohl aller könne nur mit „sozialem Zusammenhalt und politischer Verantwortung erreicht werden“.

Die Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ rief zu gemäßigten Tönen in der italienischen Politik auf. Mit dem Angriff auf Berlusconi habe die Alarmglocke für das Land geläutet. Vertreter jeder politischen Richtung sollten sich dessen bewusst sein.

Berlusconi war am Sonntagabend in Mailand von einem Mann mit einer Souvenir-Nachbildung des Mailänder Doms attackiert worden. Dabei erlitt er unter anderem einen Bruch des Nasenbeins. Bei dem Angreifer handelte es sich um einen 42-jährigen Mann mit psychischen Problemen. Er wurde unmittelbar nach der Tat verhaftet. Berlusconi geht es Medienberichten zufolge gut. Er bleibe voraussichtlich bis Dienstag in einer Mailänder Klinik.

(pm/ansa/kna 14.12.2009 bp)







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