Der neue anglikanische Militärbischof bittet um Entschuldigung. Er hatte in einem
Interview mit dem „Daily Telegraph“ eine gewisse Bewunderung für die Taliban gezeigt.
Man dürfe die radikalislamische Gruppe „nicht als Dämonen darstellen“, weil „es sonst
schwer wird, eine Friedenslösung für Afghanistan zu finden“: So wurde Bischof Stephen
Venner von der Zeitung zitiert. „Vieles von dem, wofür die Taliban stehen, kann man
auch im Westen gutheißen“, soll Venner wörtlich weiter geäußert haben. Er nannte als
Beispiele „ihre Kraft der Überzeugung, ihren Glauben und ihre Loyalität“. Zwar seien
„ihre Kampfmethoden weder ehrenwert noch akzeptabel“, doch dürfe man sie nicht „dämonisieren“.
Der Bischof bat nun in der BBC alle um Entschuldigung, die sich vielleicht durch seine
Worte verletzt gefühlt hätten. Die Zitate seien aus ihrem Zusammenhang gerissen worden.
Venner war bisher anglikanischer Bischof von Dover; Primas Rowan Williams ernannte
ihn vor kurzem zum Militärbischof. Großbritannien ist mit Kampftruppen in Afghanistan
vertreten.