Ein Scheitern des Klimagipfels hätte katastrophale Folgen. Daran haben an diesem Montag
70 Kirchenvertreter, Künstler, Unternehmer, Gewerkschafter und Wissenschaftler in
einem gemeinsamen Appell an die Bundesregierung erinnert. Deutschland solle eine Vorreiterrolle
beim Klimagipfel in Kopenhagen übernehmen. „Sie, Frau Bundeskanzlerin, tragen eine
historische Verantwortung“, heißt es in dem im Düsseldorfer „Handelsblatt“ veröffentlichten
„Kopenhagen-Appell“. Deutschland müsse einen fairen Anteil an der internationalen
Finanzierung für Klimaschutz und Anpassung in den Entwicklungsländern tragen, heißt
es weiter. Das bedeute unter anderem, dass die Bundesrepublik zusätzlich zu ihren
Versprechungen, 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Entwicklungshilfe auszugeben,
jährlich sieben bis zehn Milliarden Euro bereitstellen müsse. Deutschland und die
EU hätten als größte Mitverursacher des Klimawandels eine moralische Verpflichtung
zum Klimaschutz. Zu den Unterzeichnern gehören von katholischer Seite die Erzbischöfe
Werner Thissen und Ludwig Schick. Der anglikanische Erzbischof von Canterbury,
Williams, rief die Politiker in einem ökumenischen Gottesdienst in Kopenhagen zu mutigen
Entscheidungen auf. Er mahnte eine grundlegende Änderung des Lebensstils an. Um die
Schöpfung zu bewahren, sei jetzt ein Wandel nötig. Ab diesem Montag geht der Klimagipfel
in Kopenhagen in seine Endphase. Die Umweltminister aus 192 Staaten wollen bis Mittwoch
die Weichen für ein globales Klimaschutzabkommen stellen. (kna/dr 14.12.2009 bp)