Die beiden großen Kirchen in Deutschland haben sich „enttäuscht und unzufrieden“ über
die geplante Rüstungspolitik der Bundesregierung geäußert. Der Koalitionsvertrag orientiere
sich beim Rüstungsexport vorrangig an außenwirtschaftlichen Interessen und vernachlässige
die friedens- und entwicklungspolitische Dimension, beklagte der Leiter des Katholischen
Büros, Karl Jüsten, am Montag in Berlin. Deutschland rangiere inzwischen auf Platz
drei beim Rüstungsexport. Der Prälat äußerte sich bei der Vorstellung des Rüstungsexportberichts
2009 der Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE), der er gemeinsam mit
dem Bevollmächtigten der Evangelischen Kirche, Prälat Bernhard Felmberg, vorsteht.
Felmberg konstatierte eine „insgesamt anhaltend hohe Rüstungsexportgenehmigung“ der
Bundesregierung im Berichtszeitraum. So sei der Wert der Einzelausfuhrgenehmigungen
für Rüstungsgüter gegenüber dem Vorjahr um 36,5 Prozent gestiegen. Kritik übte er
auch am steigenden Genehmigungswert für die Ausfuhr kleiner und leichter Waffen. (kna
14.12.2009 bp)