Präsident Abdoulaye Wade hat mit öffentlicher Kritik an Katholiken eine heftige Polemik
entfacht. Katholische Gläubige würden ihm nicht genügend Anerkennung zollen, hatte
Wade in der vergangenen Woche bei der Einweihung einer Moschee in Dakar bemängelt.
Dabei habe er bereits viel für die Christen im Land geleistet, „ebensoviel wie für
alle anderen Konfessionen“, wird Wade in verschiedenen Medien zitiert. Dabei habe
er sogar „Geld aus der eigenen Tasche“ zur Verfügung gestellt. Kirchenvertreter sind
empört über die Äußerungen des Präsidenten. Solidaritätsbekundungen erhielten sie
seitens der Opposition. Die Demokratische Liga (LD) verurteilte die Angriffe Wades.
Kritik an seinen Äußerungen kam auch von den Sozialdemokraten. Medien spekulieren,
regierungskritische Bemerkungen der Senegalesischen Bischofskonferenz hätten Wade
zu seiner Verbalattacke auf Katholiken verleitet. Bei der letzten Vollversammlung
der Interterritorialen Bischofskonferenzen aus Senegal, Kapverden, Guinea-Bissau und
Mauretanien (CEI) hatten die Bischöfe Politiker dazu aufgerufen, im Interesse des
Volkes zu arbeiten statt nur vom nächsten Wahlsieg zu träumen. Im Senegal stehen 2012
Präsidentschaftswahlen an.