Am Dialog der Religionen führt kein Weg vorbei. Daran erinnert Hans-Gert Pöttering
in seinem Wochenkommentar für Radio Vatikan. Der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung
und ehemalige Präsident des Europäischen Parlaments betonte, neben der Politik müssten
auch die Kirchen „wichtige Zeichen der Verständigung geben“.
„In Europa
sind Muslime zur zweitgrößten Religionsgemeinschaft geworden. Es ist daher berechtigt
zu hinterfragen, ob genug getan wird, damit sie und Andersgläubige sich in einer mehrheitlich
christlich oder säkular geprägten Umwelt wohl fühlen. Wenn wir Toleranz gegenüber
kulturellen und religiösen Minderheiten in Europa vorleben, dann können wir auch mit
Berechtigung fordern, dass andere Länder uns dies gleichtun und christliche Minderheiten
respektieren.“ Bisher sei das freilich nicht überall der Fall, so Pöttering.
„In Saudi-Arabien etwa existiert bis heute keine christliche Kirche, obwohl
dort viele Christen vor allem als Gastarbeiter leben. In der islamischen Welt muss
es ebenso selbstverständlich sein, dass christliche Minderheiten ihren Glauben leben
und bezeugen können, wie es überwiegend für Moslems in Europa der Fall ist. Das gilt
auch in besonderer Weise für die Türkei, dass die christlichen Minderheiten dort unbeeinträchtigt
ihren Glauben leben können.“ (rv 12.12.2009 gs)