Der Erzbischof von Medellin, Alberto Giraldo Jaramillo, stellt sich hinter seinen
Weihbischof, nachdem dieser eine anonyme Morddrohung erhalten hat. Bei Victor Manuel
Ochoa Cadavid war letzte Woche ein Weihnachtspaket eingegangen, das sich bei näherem
Hinsehen als Drohung erwies. Es enthielt u.a. Hinweise auf den Mord an Erzbischof
Isaias Duarte. Der Bischof von Cali war vor sieben Jahren von zwei Killern umgebracht
worden. Der Hintergrund der Drohung gegen Ochoa ist noch unklar; der Weihbischof,
der sich mit seinem Erzbischof beraten hat, ist derzeit offenbar untergetaucht. Die
katholische Kirche engagiert sich in Medellin im Kampf gegen die mächtigen Drogenkartelle.
In einer ersten Stellungnahme verurteilt die kolumbianische Bischofskonferenz die
Morddrohung als unakzeptablen Akt der Gewalt. Kolumbien ist für Geistliche eines der
gefährlichsten Länder der Welt: In den vergangenen 25 Jahren fielen 68 Pfarrer und
2 Bischöfe Mordanschlägen zum Opfer. Wegen der anhaltenden Bedrohungen erhalten derzeit
in Kolumbien 17 Bischöfe Polizeischutz.