2009-12-10 14:54:45

Papst: „Kirche auf Kuba braucht mehr Rechte“


RealAudioMP3 Die katholische Kirche auf Kuba braucht mehr Rechte. Das fordert Papst Benedikt XVI. Er hoffe, dass die Zeichen der Öffnung gegenüber der freien Religionsausübung zunähmen, sagte Benedikt an diesem Donnerstag beim Antrittsbesuch des neuen kubanischen Botschafters beim Heiligen Stuhl, Eduardo Delgado Bermudez.

In seiner Ansprache verwies der Papst auf die bereits erfolgten Fortschritte: Unter anderem gebe es eine Zulassung von Gottesdiensten in Gefängnissen sowie die Rückgabe und den Bau neuer Kirchen. Eine Tendenz der Öffnung Kubas sehe er auch auf internationaler Ebene. So sei eine Entspannung der Beziehungen zu den USA erkennbar, meinte Benedikt XVI. weiter.

Kubas Botschafter Delgado sagte in seinem Grußwort an den Papst, seine Regierung bewerte den Stand der gegenseitigen Beziehungen als positiv. Auch die Beziehungen zur kubanischen Kirche entwickelten sich weiter, so der Botschafter. Sie bestünden im kommenden Jahr ununterbrochen seit 75 Jahren. Auch lobte er den Beitrag der Kirche im sozialen Bereich und bei der Katastrophenhilfe.

Für den Kuba-Experten Martin Lessenthin gibt es aber durchaus noch Nachholbedarf in Sachen Religionsfreiheit. Lessenthin ist Mitglied bei der Internationalen Gesellschaft für Menschrechte in Frankfurt. Gegenüber Radio Vatikan sagt er:

„Wir hoffen gerade nach diesem Empfang, dass ein Schwung in Form einer Öffnung kommt. Wir hoffen auch, dass die Zahl der Festnahmen zurückgeht und ein Zeichen gegenüber der Kirche gesetzt wird. Die Kirche soll die Möglichkeit bekommen, auch eigene Medien zu unterhalten. Wir hoffen deshalb, dass ihr die Handschellen abgenommen werden, und zwar bei den sozialen Diensten wie Krankenpflege, Altenheime etc. Die Kirche ist eine wichtige Stütze der kubanischen Gesellschaft und eine positive Kraft für das Land. Sie muss daher auch die Möglichkeit haben, ihre Stimme laut schallend für die Menschen und die Menschlichkeit wahrzunehmen. Sie braucht eigene Medien, die das kubanische Volk erreicht.“

Der Kuba-Fachmann macht insbesondere auf die Lage der Gefängnisinsassen aufmerksam. Lessenthin:

„Wir wünschen uns am heutigen internationalen Tag der Menschenrechte die Freilassung der politischen Gefangenen und wünschen uns einen freien Zugang von Gefängnisseelsorgern jederzeit und in jedes Gefängnis. Wir wünschen uns Fürsorge und Gemeinschaft mit den Angehörigen der Gefangnen. Darüber hinaus ist es wünschenswert, dass das Internationale Rote Kreuz und die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte, die in Kuba eine Arbeitsgruppe hat, die Gelegenheit bekommen, die Gefangenen in den Gefängnissen zu besuchen.“

(rv/kna 10.12.2009 mg)








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