Israel/Vatikan: „UNO soll Jerusalem-Status klären“
Die Vereinten Nationen
sollen den Status Jerusalems regeln. Das fordert der vatikanische Nahost-Experte und
Kapuzinerpater David Jaeger. Die Stellung der Stadt im Heiligen Land ist seit Jahren
ein offener Streitpunkt im israelisch-palästinensischen Konflikt. In einer jüngsten
Erklärung hat die Europäische Union nun Israelis und Palästinenser zu neuen Verhandlungen
aufgefordert. Jerusalem solle künftig „die Hauptstadt von zwei Staaten sein“, so die
EU-Außenminister in ihrer Erklärung. Der Heilige Stuhl spricht sich schon lange für
einen speziellen internationalen Status Jersualems aus. Dazu Pater Jaeger:
„Das
würde eine juristische Regelung bedeuten, die weit über das bisherige bilaterale Abkommen
zwischen Israelis und Palästinensern hinaus gehen würde. Es ginge vor allem darum,
die Glaubens- und Religionsfreiheit in dieser Stadt zu schützen. Alle drei monotheistischen
Religionen müssten dann gleich behandelt werden und das müsste auch für die entsprechenden
Gläubigen gelten.“
Das hieße, die Stadt solle weder Israel noch Palästina
juristisch und politisch zugehören, so der vatikanische Nahostexperte. Da in Jerusalem
die heiligen Stätten von Christen, Juden und Muslimen lägen, sei der künftige Status
der Stadt eine hochsensible Frage im interreligiösen Dialog.
„Jerusalem
ist ein Treffpunkt der Religionen. Deshalb muss eine internationale Institution über
diese Stadt wachen, damit die Voraussetzungen für einen Austausch zwischen den Gruppen
auch möglich wäre.“