2009-12-08 10:39:45

Mariä Empfängnis: „Sei gegrüßt, Begnadete“


RealAudioMP3 Wir feiern heute die Immacolata, das Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria. Das Fest geht auf eine lange Tradition der Kirche zurück. Bereits im Mittelalter und dann im Konzil von Trient war die Mutter Jesu immer wieder von der Sünde ausgenommen worden, in die jeder Mensch hineingeboren wird. Wie sonst hätte sie am Erlösungswerk teilnehmen können? Diese Befreiung von der Sünde stammt aber nicht von Maria selbst, sonder ist ihr von Gott in Jesus geschenkt, im Voraus, damit sie Mutter Gottes sein konnte.
Die Welt hat in den Apfel gebissen. Wir leben von Beginn an in einem Zusammenhang von Sünde und Schuld. Obwohl die Welt schön und – wie die Bibel bekundet – gut ist, können wir das nicht mehr sehen. Wir leben nicht mehr im Paradies, nicht mehr in der Unmittelbarkeit der Gegenwart Gottes. Anders Maria: in der Anrede des Engels „Sei gegrüßt, Begnadete, der Herr ist mit dir“ im Lukasevangelium lesen wir, dass Gott bei ihr ist, noch bevor sie ihr „Ja“ zu Gott sprechen kann. Sie ist aus der Sünde herausgenommen.
Papst Pius IX. hat dies dann im Jannuar 1854 mit der Bulle ineffabilis deus zum Dogma erhoben. An dieses Dogma erinnert eine Marienstatue auf der Piazza di Spagna, die 1857 errichtet und eingeweiht wurde. Sie ist der Mittelpunkt des heutigen Gottesdienstes, den der Papst traditionsgemäß dort feiert. Er geht auf eine lange Tradition zurück. Zu Beginn des letzten Jahrhunderts begann die Bevölkerung von Rom, die Verehrung der Immaculata auf der Piazza di Spagna zu feiern; zuerst organisiert von der Pfarrei dort. Heute sind die Botschaft von Spanien, vor deren Gebäude die Statue steht, die Feuerwehr, die Verkehrsbetriebe der Stadt, die päpstliche Akademie der Immacolata, viele kirchliche Verbände und Vereine damit befasst. Seit dem Marianischen Jahr 1953 besuchen auch die Päpste die Statue, beginnend mit Pius XII. Papst Paul VI. machte den Besuch zu einem regulären Gottesdienst im Ablauf des Jahres. Und an diesem Dienstagnachmittag verehrt Papst Benedikt dort mit der Bevölkerung von Rom die ohne Erbsünde empfangene Mutter Jesu.
 (rv 8.12.2009 ord)








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