Mehmet Ali Agca kommt frei: Am 18. Januar läuft die Gefängnisstrafe für den Papst-Attentäter
aus. Das meldet die italienische Tageszeitung „La Repubblica“. Nach ihren Angaben
will der 52-jährige Agca, der in der Nähe von Ankara in Haft ist, nach seiner Entlassung
einer großen Fernsehanstalt ein Interview geben, für das er angeblich etwa zwei Millionen
Dollar Honorar bekommen soll. Mindestens hundert Zeitungen hätten ebenfalls schon
Interview-Anfragen an Agca gerichtet. Der türkische Killer, ein früheres Mitglied
der Untergrundgruppe „Graue Wölfe“, soll an den Bestseller-Autor Dan Brown geschrieben
und ein gemeinsames Buch vorgeschlagen haben. Agca plane auch einen Besuch am Grab
von Johannes Paul II. Auf diesen hatte er am 13. Mai 1981 auf dem Petersplatz geschossen;
der Papst überlebte schwer verletzt und besuchte seinen Attentäter im Dezember 1983
auch in dessen (damals römischer) Gefängniszelle. Unklar sind bis heute die Hintergründe,
vor allem die möglichen Auftraggeber des Attentats. Vieles deutet darauf hin, dass
der polnische Papst dem sowjetischen Zentralkomitee ein Dorn im Auge war.