Papst: "So handeln, dass die Schöpfung respektiert wird"
Papst Benedikt XVI.
wünscht sich vom Klimagipfel in Kopenhagen greifbare Ergebnisse zum Schutz der Schöpfung.
Das sagte das Kirchenoberhaupt vor Tausenden Gläubigen beim Angelusgebet auf dem Petersplatz.
Die UNO-Konferenz, bei der die internationale Gemeinschaft Wege aus der Bedrohung
durch die Erderwärmung diskutiert, beginnt an diesem Montag in der dänischen Hauptstadt.
„Ich wünsche mir, dass die Gespräche helfen, Handlungen zu entwickeln, die
die Schöpfung respektieren und eine solidarische Entwicklung fördern. Eine solche
gründet auf die Würde der menschlichen Person und hat das Gemeinwohl im Blick. Die
Bewahrung der Schöpfung erfordert einen nüchternen und verantwortungsbewussten Lebensstil,
besonders wo es um Arme und um zukünftige Generationen geht. Um den vollen Erfolg
des Gipfels sicherzustellen, lade ich alle Menschen guten Willens dazu ein, die Gesetze
zu respektieren, die Gott der Natur eingeschrieben hat, und die moralische Dimension
des menschlichen Lebens neu zu entdecken.“ Mit Bezug auf das Sonntagsevangelium,
das von Johannes dem Täufer als „Rufer in der Wüste“ berichtet, sprach der Papst über
den Auftrag an die Kirche, sich innerlich zu läutern. „Die Kirche hat andauernden
Bedarf, sich selbst zu reinigen, weil die Sünde alle ihre Angehörigen umlagert. In
der Kirche ist immer ein Kampf im Gang zwischen Wüste und Garten, zwischen der Sünde,
die die Erde austrocknet, und der Gnade, die Wasser spendet, damit sie reiche Früchte
der Heiligkeit trage.“ Auf dem Petersplatz waren diesmal Hunderte Kinder mit
bunten Luftballons anwesend – Kinder aus italienischen Großfamilien, deren Dachorganisation
der Papst besonders begrüßte. Er regte bei der Gelegenheit an, dass überall eine „wirksame
Politik zur Unterstützung der Familie, besonders der Großfamilie“ entwickelt werde.
In seiner Muttersprache sagte der Papst: „Ein herzliches Grüß Gott sage
ich den Pilgern und Besuchern aus den Ländern deutscher Sprache. Der Advent ist eine
Zeit der Umkehr und der Gnade. Dafür steht der Aufruf Johannes’ des Täufers: „Bereitet
dem Herrn den Weg!“ (Lk 3, 4). Was in unserem Leben krumm, uneben und schief ist,
wollen wir vor Gott hintragen. Er macht alles recht und gerade, wenn wir uns von seiner
heilenden Liebe anrühren lassen und anderen helfen, den Weg zu Gott zu finden. Dann
sind wir bereit für Weihnachten, für sein Kommen und seine Gemeinschaft mit uns Menschen.
Euch allen wünsche ich einen gesegneten zweiten Adventsonntag.”(rv 06.12.2009
gs)