2009-12-03 15:11:16

Vatikan: „Markt kann nicht nur auf sich selbst beruhen“


Die internationale Gemeinschaft sollte einen neuen Versuch starten, um die Folgen der Wirtschaftskrise für die armen Länder zu lindern. Das forderte Vatikan-Vertreter Silvano Tomasi jetzt in Genf auf der Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation WTO. „Millionen von Männern, Frauen und Kindern leiden an Hunger und Armut“, so der Erzbischof wörtlich: „Ihr Einkommen ist zu niedrig, um vom Markt überhaupt beachtet zu werden; aber wenn der Markt sie nicht sieht, kann er auch nicht auf ihre Bedürfnisse eingehen.“ Hier stoße also eine „einfache Anwendung kommerzieller Logik“ an ihre Grenzen; die „unteren Millionen“ könnten „nicht einfach aus dem Bild herausfallen“. Der Markt könne nicht „nur auf sich selbst beruhen“: „Er kann zum Beispiel nicht auf die Probleme von Unterernährung und Hunger antworten, ohne auf markt-externe Werte wie Solidarität und Vertrauen zurückzugreifen.“ Erzbischof Tomasi sprach sich auch für eine neue Runde der Doha-Gespräche über den Welthandel aus.

(rv 03.12.2009 sk)







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