Im aktuellen Wahlkampf haben regierungsnahe Gruppen die katholische Kirche massiv
attackiert. Das berichtete jetzt der Vorsitzende der bolivianischen Bischofskonferenz,
Bischof Jesus Juarez, dem katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“. Wegen der anstehenden
Präsidentschaftswahlen am 6. Dezember seien Kirchenvertreter in den letzten Monaten
mehrfach bedroht und beleidigt worden, so Juarez. Nach Angaben des Bischofs sei in
mehreren Fällen versucht worden, Pfarreien und kirchliche Einrichtungen zu enteignen.
Zweck dieser Aktionen sei, die Kirche aus ihrem Engagement für die Ärmsten zu drängen.
Aus der daraus entstehenden sozialen Notlage wolle der regierende Präsident, Evo Morales,
bei den Wahlen Kapital schlagen, so Juarez. Regierungsanhänger versuchten die Kirche
in ihrer Glaubwürdigkeit zu schädigen. Der Bischof kündigte an, dass die Kirche ihre
Arbeit weiter fortsetzen werde. Auch wolle sie in einem kritischen Dialog mit der
Regierung bleiben.