Die Kirche feiert
heue einen Geburtstag: das Messbuch des „ordo novo“, also des so genannten ordentlichen
Ritus; die Messe, wie wir sie kennen und feiern, wird 40 Jahre alt. Pater Bernd Hagenkord
weiß mehr dazu:
Am 30. November 1969, am ersten Advent des Jahres, trat das
neue Messbuch in Kraft. Und obwohl das Buch selbst erst einige Monate später veröffentlicht
wird, ist die Liturgie ab diesem Tag – heute vor 40 Jahren – gültige Liturgie der
Kirche.
Papst Paul der VI. eröffnet das erste Mal im Januar 1970 im Petersdom
eine Messe nach dem erneuerten Ritus. Der „ordo novo“, also der erneuerte Messritus,
richtet sich nach den Anweisungen des Konzils. Dort heißt es etwa, dass der Sinn der
einzelnen Teile und ihr wechselseitiger Zusammenhang deutlicher hervortreten sowie
die fromme und tätige Teilnahme der Gläubigen erleichtert werden sollen. Deswegen
sollen die Riten einfacher werden. Deutlich wird das schon zum Beginn der Messe: Wo
vorher das Stufengebet zwischen Priestern und Messdienern gesprochen wurde, spricht
nun die gesamte Gemeinde das Sündenbekenntnis und bittet um die Gnade Gottes.
Am
19. November 1969 hatte Papst Paul VI. in einer Generalaudienz den erneuerten Ritus
verkündet. Er sagte damals, dass die Messe des neuen Ordo die gleiche Messe ist und
bleibt. Paul VI. wörtlich: „Die Erträge, die wir erwarten oder besser erhoffen, sind,
dass die Gläubigen an den liturgischen Geheimnissen mit größerem Verständnis teilhaben,
in einer Weise, die praktischer ist, die mehr Freude vermittelt, die mehr zu ihrer
Heiligung beiträgt. Das heißt, sie werden das Wort Gottes hören, das durch die Jahrhunderte
lebt und in unseren Seelen widerhallt, und sie werden ebenso teilhaben an der geheimnisvollen
Wirklichkeit des sakramentalen und versöhnenden Opfers Christi. Daher lasst uns nicht
von der ‚neuen Messe’ reden. Lasst uns lieber von der ‚neuen Ära’ im Leben der Kirche
sprechen“.