2009-11-29 10:10:35

Vatikan: „Papst als Vermittler in Nahost?“


RealAudioMP3 Warum bemüht sich der Vatikan nicht häufiger um eine Vermittlerrolle bei heiklen internationalen Streitfragen? Diese Frage hat jetzt die Präsidentin von Chile, Michelle Bachelet, dem Papst gestellt. Bachelet und ihre Amtskollegin aus Argentinien, Cristina Kirchner, waren am Samstag im Vatikan, um eine erfolgreiche Vatikan-Vermittlung in einem Streit zwischen Chile und Argentinien zu feiern. Vor 25 Jahren hatte der damalige Papst Johannes Paul II. in dem so genannten Beagle-Konflikt einen Krieg zwischen beiden Ländern abgewendet und zu einem Friedensvertrag beigetragen. Bachelet erklärte nun vor Journalisten, sie habe Papst Benedikt vorgeschlagen, sich doch etwa im Nahostkonflikt um eine Vermittlerrolle zu bemühen.

„Warum sollte nicht noch einmal möglich werden, was damals erfolgreich war?“ fragt sich denn auch Papst-Sprecher Federico Lombardi. „Natürlich – es ging damals um zwei Länder mit katholischer Mehrheit, die auch dazu bereit waren, die Vermittlung des Heiligen Stuhls zu akzeptieren. Aber die Lehre daraus ist doch, „dass Menschen und Länder, wenn sie es denn wirklich wollen, tatsächlich in Frieden zusammenleben können, wenn sie“ – um Johannes Paul II. zu zitieren – „auf die Kraft der Vernunft setzen und nicht auf die Logik der Kraft. Geschichte wird eben doch nicht von blinden Impulsen geleitet, sondern hängt von gerechten und verantwortlichen Entscheidungen ab, die Menschen treffen.“ Setzen wir also weiter auf Dialog und Frieden, denn der Bedarf ist da...“

Der Jesuitenpater Federico Lombardi ist Leiter des Vatikanischen Pressesaals und Direktor von Radio Vatikan.

(rv 29.11.2009 sk)







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