Christen sollen die
Hoffnung, die die Adventszeit ihnen vermittelt, nach draußen tragen, denn die Welt
kann solche Hoffnung gut gebrauchen: Das meinte Papst Benedikt beim Angelusgebet am
Sonntag. „Die Völker in den Entwicklungsländern brauchen Hoffnung, aber auch die in
den wirtschaftlich entwickelten Ländern – wir werden uns immer mehr bewußt, dass wir
alle in einem Boot sitzen und uns nur alle zusammen retten können. Vor allem wird
uns jetzt, wo so viele falsche Sicherheiten in sich zusammenbrechen, bewußt, dass
wir eine sichere Hoffnung brauchen – und die finden wir nur in Christus.“ Dieser biete
„die Stabilität Gottes: Er ist Fleisch wie wir und Fels wie Gott“.
Benedikt
äußerte sich auch zum Welt-Aids-Tag am kommenden 1. Dezember: „Ich bete für jeden,
der mit dieser Krankheit geschlagen ist, vor allem für die Kinder, die Armen, die
Ausgestoßenen. Die Kirche kämpft ohne Pause gegen Aids; ich rufe zu Gebet und konkretem
Handeln auf, damit alle Aids-Kranken den Trost und die Hoffnung des Herrn erfahren.
Ich hoffe, dass es mit vereinten Kräften eines Tages gelingt, diese Krankheit zu stoppen
und auszurotten!“
Unter den Pilgern auf dem Petersplatz begrüßte Benedikt u.a.
die Mitglieder einer Bewegung, die an diesem Sonntag eine Art Demonstration gegen
das jüngste Anti-Kruzifix-Urteil des Europäischen Menschenrechts-Gerichtshofs auf
die Beine gestellt hatten. Der Papst, der sich bislang mit öffentlichen Äußerungen
zu dem Urteil zurückgehalten hat, erwähnte kurz den „religiösen, historischen und
kulturellen Wert“ des Kreuzes.
Auf deutsch sagte der Papst: „Mit diesem Sonntag
treten wir in die liturgische Zeit des Advents ein. Advent bedeutet aufstehen, wach
werden, aus der Nacht heraustreten. So lädt uns diese Zeit besonders ein, das Dunkel
der Sorgen und der Lieblosigkeit hinter uns zu lassen und uns im Gebet, im Hören auf
Gottes Wort und durch den Empfang des Sakraments der Versöhnung dem Licht Christi
zu öffnen und die Welt mit seiner Liebe hell zu machen. Gott schenke euch und euren
Familien eine gnadenreiche Adventszeit!“