Bei der Verleihung des hessischen Kulturpreises hat Hessens Ministerpräsident Roland
Koch beim Preisträger Navid Kermani für die monatelangen Querelen um Entschuldigung
gebeten. Zunächst hatten der Mainzer Kardinal Karl Lehmann und der ehemalige hessen-nassauische
Kirchenpräsident Peter Steinacker eine gemeinsame Annahme des Preises mit Kermani
abgelehnt. Sie warfen ihm Abbruch des Dialoges vor, nachdem Kermani in einem Artikel
für die Neue Züricher Zeitung das Wort „Gotteslästerung“ für eine Kreuzesdarstellung
gebraucht hatte. Das Land Hessen hatte daraufhin Kermani von der Liste der Preisträger
gestrichen. Ende August trafen sich die vier Ausgezeichneten unter vier Augen in Mainz;
neben Kermani, Lehmann und Steinacker der Vizepräsident des Zentralrats der Juden,
Salomon Korn. Bei aller Schärfe des Konfliktes sei der Streit immer friedlich und
konstruktiv verlaufen, sagte Kermani bei der Verleihung am Donnerstag in seiner Dankesrede.
Mit dem Preisgeld will Kermani „großartige soziale Projekte“ der katholischen Kirchengemeinde
Sankt Theodor in Köln Vingst unterstützen.