2009-11-26 11:15:43

Italien: Neue Fragen an Vatikanbank


Die Vatikanbank IOR kommt nicht aus den Schlagzeilen heraus. Erst kürzlich hat Papst Benedikt durch eine Neubesetzung der Führungsspitze versucht, der Bank einen Neustart nach zahlreichen Verdächtigungen und Skandalen der Vergangenheit zu ermöglichen. Doch jetzt berichten italienische Zeitungen, dass Konten des IOR bei der italienischen Bank „Unicredit“ bei römischen Staatsanwälten Verdacht erregt hätten. Es gehe um unklare Buchungen auf diesen Konten in den letzten Jahren, die einen Umfang von fast zweihundert Millionen Euro haben sollen, so „Il Giornale“ und „La Repubblica“. Die Ermittler gingen dem Verdacht auf mögliche Geldwäsche nach. Der Vatikan nimmt zu den Berichten keine Stellung.
Die EU wünscht sich vom Vatikan, dass er die EU-Normen gegen Geldwäsche und Geldfälschungen übernimmt. Der EU-Ministerrat beschloss an diesem Donnerstag in Brüssel, in dieser Angelegenheit Verhandlungen mit dem Heiligen Stuhl aufzunehmen. Dabei soll es auch darum gehen, dass Euromünzen des Vatikans in den normalen Geldumlauf kommen und dass künftig der Europäische Gerichtshof als Schiedsinstanz für Streitfälle dienen soll. Die EU-Kommission hatte sich beschwert, Euro-Staaten könnten bei Verstößen gegen die Regeln für die gemeinsame Währung mit den üblichen EU-Sanktionen belegt werden. Bei Staaten wie dem Vatikan und San Marino bestünden gemäß den geltenden Abkommen dagegen bei Verstößen keinerlei Einflussmöglichkeiten.
(giornale/repubblica/kna 26.11.2009 sk)
 







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