2009-11-23 13:43:47

USA: Kennedy soll nicht zur Kommunion gehen


RealAudioMP3 Der Bischof von Providence im US-Bundesstaat Rhode Island, Thomas Tobin, hat den Kongressabgeordneten Patrick Kennedy wegen dessen Haltung zur Abtreibung von der Kommunion ausgeschlossen. Das behauptete Kennedy in einem am Sonntag veröffentlichten Zeitungsinterview. Damit erreicht der Streit zwischen Kirchenvertretern und dem Politiker aus einer der bekanntesten katholischen Familien der USA einen neuen Höhepunkt.

Bischof Tobin habe ihm geschrieben, dass er nicht mehr die Kommunion empfangen dürfe, sagte Kennedy der Zeitung „The Providence Journal“. Tobin habe ihm erklärt, dass er wegen seiner öffentlich eingenommenen Positionen im Hinblick auf die Abtreibung kein praktizierender Katholik sei. Auch seien die Priester der Diözese Providence laut Kennedy angewiesen worden, ihn nicht zur Kommunion zuzulassen.
Bischof Tobin indessen stellte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AP klar, den Brief an Kennedy habe er bereits vor drei Jahren geschrieben. Darin habe er den Abgeordneten lediglich gebeten, die Kommunion aufgrund seiner Haltung zur Abtreibung nicht mehr zu empfangen. Das sei weder ein formeller Ausschluss Kennedys von der Kommunion gewesen, noch habe er Priestern angeordnet, Kennedy die Kommunion zu verweigern. „Ich bin enttäuscht, dass der Abgeordnete Kennedy diesen pastoralen Rat jetzt publik gemacht hat“, sagte Tobin laut dem Bostoner Herald. „Ich habe kein Interesse daran, die Diskussion um das religiöse Leben Kennedys öffentlich fortzusetzen“, so der Bischof wörtlich. Er wolle jedoch weiterhin für das geistliche Heil des Politikers beten.
Der Streit zwischen Tobin und Kennedy hatte im Oktober begonnen, als der Sohn von Edward Kennedy in einem Interview die US-Bischöfe wegen ihrer Haltung zur Gesundheitsreform kritisierte. Die Oberhirten hatten neuerlich ihre Ablehnung aller Maßnahmen zu Gunsten der Abtreibung betont. Tobin verlangte nach dem Interview eine Entschuldigung Kennedys. Der Abgeordnete habe die Kirche und ihre Positionen zur Gesundheitsreform und zur Abtreibung öffentlich angegriffen, so Tobin. „Das hat meine öffentliche Antwort herausgefordert“, sagte der Bischof gegenüber AP, „ich suche nicht freiwillig nach Streit“.

(ap/bostonherald//kap 23.11.2009 ad)







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