2009-11-22 15:24:04

Taiwan: 150 Jahre Evangelisierung


Am Samstag ist in Taiwan des 150. Jahrestags der Evangelisierung der Insel Taiwan gedacht worden. Der Sondergesandte des Papstes, der emeritierte Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker Kardinal Jozef Tomko, sagte bei der Festmesse, das Königtum Christi kenne weder Soldaten noch Paläste oder finanzielle Reichtümer. Es sei ein "spirituelles Reich". Ein allein materialistisch ausgerichtetes Leben führe nicht zum Glück des Herzens. Eine Wirtschaft ohne Ethik bringe keinen Wachstum, sondern führe in die Krise, wie die jünsgten Ereignisse zeigten. Schließlich ermahnte Tomko die Gläubigen zur Einheit mit der Weltkirche, dem Papst sowie untereinander.

Zur Geschichte der Mission 
Von den heute 300 000 Katholiken Taiwans sind rund ein Drittel Ureinwohner. Begonnen hatte die Geschichte der Kirche in Taiwan im Jahre 1626, als spanische katholische Missionare im nordtaiwanischen Danshuei einen Stützpunkt einrichteten.
Die 150 Jahr-Feier setzt bei der 2. Etappe der Evangelisierung Taiwans an. Die Geschichte, Politik und Mission der zweiten Periode der Evangelisierung Taiwans beginnt mit dem Jahr 1859, als drei spanische Priester aus den Philippinen und fünf chinesische Katecheten in Kaohsiung ankamen.
Im Jahre 1582 kamen erstmals Jesuiten als Schiffbrüchige auf die Insel Taiwan. Aber nach nur wenigen Monaten entschieden sie sich, die Insel zu verlassen. Dank der Arbeit von P. Bartolomé Martinez OP und fünf weiteren spanischen Dominikanern konnte ab 1626 eine intensive Evangelisierung gestartet werden, die aber nach Vertreibung der Ming-Dynastie brutal abgebrochen wurde.
Folgende Kolonialregierungen hatten unterschiedliche, manchmal feindselige Einstellungen gegenüber religiösen Gruppen. Das bedeutete, dass Kirchenvertreter weder soziale Dienstleistungen bieten noch wirksam den Glauben verbreiten konnten.
Nach dem Ende des chinesischen Bürgerkrieges (1945-1949) hieß die nationalistische KMT-Regierung Priester, die vor dem atheistischen kommunistischen Regime auf dem Festland geflohen waren, erneut auf Taiwan willkommen.
In den 50er Jahren gab es auf der Insel nicht ausreichend medizinische Einrichtungen und Bildungsinstitutionen. Darauf reagierte die Kirche, indem sie ihre Anstrengungen auf diese Bereiche konzentrierte. Unter den rund 50 katholischen Bildungseinrichtungen auf Taiwan gibt es drei Universitäten, 27 Oberschulen, 10 Berufsschulen und 10 Grundschulen.

(zenit 22.11.2009 mc)







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