2009-11-22 15:26:32

Russland: Trauer um Ermordung eines orthodoxen Priesters


Die Ermordung des russisch-orthodoxen Priesters Daniel Sisojew hat in Moskau ungeheures Aufsehen ausgelöst. Der Priester war in seinem Gotteshaus - der St. Thomas-Pfarrkirche - von einem Unbekannten mit mehreren Schüssen niedergestreckt worden; auch Wladimir Strelbitzkij, der Assistent des 35-jährigen Priesters, wurde schwer verletzt. Patriarch Kyrill I. betonte in seiner Trauerbotschaft den missionarischen Einsatz des ermordeten Priesters, der sich vor allem um die suchende Jugend angenommen habe. In der ganzen russischen Kirche herrsche Trauer um Daniel Sisojew. Der Mord in der St. Thomas-Kirche sei eine „Herausforderung des göttlichen Rechts und Entweihung eines heiligen Orts“.
Die russischen Sicherheits- und Justizbehörden ermitteln in alle Richtungen. Der Priester habe per Telefon und E-Mail Todesdrohungen sowohl aus islamistischen wie auch aus „neuheidnischen“ Kreisen erhalten, hieß es in Moskau. Deshalb habe er sich auch an das FSB (den russischen Inlandsgeheimdienst) gewandt.
Der stellvertretende Vorsitzende der muslimischen geistlichen Behörde für das europäische Russland, Damir Gizatullin, erklärte, kein gläubiger Mensch könne "ein so schreckliches Verbrechen" verübt haben. Die Religion verbiete den Mord und setze ihn mit der Tötung der ganzen Menschheit gleich. Muslime und orthodoxe Christen hätten den gemeinsamen Stammvater Abraham: "Sie werden niemals die Hand gegen ihre Brüder erheben". Auch Gizatullin meinte, die Täter seien in den "neuheidnischen" Kreisen zu suchen, die sich durch die kraftvolle Glaubensverkündigung Daniel Sisojews verunsichert gefühlt hätt

(kap 22.11.2009 mc)







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