Die Teilnahme eines umstrittenen Sängers an einer Generalaudienz des Papstes sorgt
für Proteste. Der kroatische Popsänger Marko Perkovic gibt auf seiner Homepage an,
zusammen mit seiner Familie von Benedikt XVI. empfangen worden zu sein. Da Perkovic
als Sympathisant der faschistischen Ustascha-Bewegung gilt, sorgt die Nachricht bei
vielen für Unbehagen: Der Direktor des Simon-Wiesenthal-Zentrums, Efraim Zuroff, ist
nach Angaben des „Spiegel“ „erschüttert“. Perkovic, der von seinen Anhängern „Thompson“
genannt wird, wurde erst vor kurzem das Visa für die Schweiz verweigert; ein geplantes
Konzert in Österreich wurde wegen starker Proteste abgesagt. Vatikan-Sprecher Federico
Lombardi erklärt, der Papst kenne nicht alle Personen, die an seinen Audienzen teilnähmen;
im Vatikan ist man verärgert über die Angelegenheit. Anders als der umstrittene Sänger
hat sich der Vatikan während des Bürgerkriegs im früheren Jugoslawien immer deutlich
für eine friedliche Lösung auf dem Dialogweg eingesetzt. (agi/spiegel/rv 21.11.2009
sk)