Experten warnen - 80 Prozent religiös Verfolgter sind Christen
80 Prozent aller Menschen, die wegen ihrer Religionszugehörigkeit verfolgt werden,
sind Christen. So lautete das Fazit verschiedener Experten bei einer Tagung der Politischen
Akademie der ÖVP in Wien. Momentan würden mehr als 200 Millionen Christen weltweit
wegen ihres Glaubens verfolgt, betonte der österreichische Generalsekretär der Organisation
„Christian Solidarity International", CSI, Werner Frühwirt:
„Allein im Jahr
2008 sind circa 175000 Christen auch aufgrund ihres Glaubens umgebracht worden. In
über 50 Ländern herrscht Christenverfolgung. Das heißt, man sieht hier sehr stark,
dass Glaubensverfolgung vor allem Christenverfolgung ist.“ Das Hilfswerk „Kirche
in Not“ schilderte die Situation der christlichen Minderheiten im Irak, Iran und Saudi
Arabien als dramatisch. Im Irak kämen die Kirchen im Konflikt zwischen Sunniten und
Schiiten unter die Räder, sagte Kirche-in-Not-Mitarbeiter, Herbert Rechberger. Auch
im Iran würden die Christen „ghettoisiert“. Noch schlimmer stehe es um die Religionsfreiheit
in Saudi Arabien.
Rechberger: „König Abdullah erlaubt zwar Gebetsversammlungen,
aber jede nicht muslimische Religionsausübung in der Öffentlichkeit wird von der Religionspolizei
brutal verfolgt. Christliche Mission ist verboten. In den Gemeinden wird das Christentum
auf Sparflamme gelebt, weile jede Ausübung gefährlich ist. Selbst die Geistlichen
vor Ort lehnen Konversionen ab, weil das die Konversionswilligen und deren Familien
gefährdet.“ Der syrisch-orthodoxe Chorepiskopos in Österreich,
Emanuel Aydin, stellte die Unterdrückung der Christen im Tur Abdin im Südosten der
Türkei an den Pranger. Über Jahrzehnte hinweg seien Christen dort Opfer von Repressalien
gewesen:
„Deswegen verließen Tausende ihre Heimat. Wo einst hunderttausende
Christen lebten, gibt es heute nur noch 2000. Seit den sechziger Jahren wanderten
sie nach Westen aus.“ Gar als „kulturellen Genozid" beschrieb P. Athananasios
Henein die Lage der Kopten in Ägypten. Für diese sei Diskriminierung und die Einschränkung
ihrer intellektuellen Freiheit Normalzustand:
„Wir haben uns fast daran
gewöhnt, unsere Kirchen brennen zu sehen, dass unsere Frauen gekidnappt und zum Übertritt
zum Islam gezwungen werden, dass unser Besitz beschlagnahmt wird und der jungen Generation
der Kopten nicht dieselben Bildungschancen zustehen.“ (kap 21.11.2009
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