Nicht alle Teilnehmer
des FAO-Welthungergipfels in Rom sind enttäuscht von den Ergebnissen des Treffens.
Der Vatikanvertreter bei der UNO-Organisation für Ernährungs- und Landwirtschaftsfragen
sieht darin nämlich eine „Mahnung an alle“, sich des internationalen Hungerproblems
bewusster zu werden. Solche Gipfeltreffen seien vor allem für die öffentliche Meinung
wichtig, sagt Erzbischof Renato Volante gegenüber Radio Vatikan:
„Die Resultate
des FAO-Summits entsprechen meinen Erwartungen. Ich selber habe nicht erwartet, dass
konkrete Maßnahmen verkündet werden sollten, also dass die FAO uns sagen soll, wie
man besser Gemüse anpflanzt oder dergleichen. Vielmehr ging ich davon aus, dass wir
alle daran erinnert werden, wie dramatisch die Hungerkatastrophe in vielen Teilen
der Welt ist. Das Hunger-Drama kann nur dadurch gelöst werden, wenn es jedem einzelnen
von uns bewusst ist, dass wir einer einzigen großen Weltfamilie angehören. Jeder von
uns trägt also Verantwortung. Wir im Westen wissen doch, dass wir genügend Nahrung
haben nicht nur für uns sondern auch für alle Armen auf der Welt.“ Der dreitägige
Uno-Welternährungsgipfel in Rom ist am Mittwoch zu Ende gegangen – laut Kritikern
ohne konkrete Ergebnisse. Die Teilnehmer einigten sich in der Schlusserklärung darin,
dass die Resultate der Gespräche unverbindlich seien. Bereits am Montag hatten die
190 FAO-Mitgliedstaaten eine Erklärung verabschiedet. In der Erklärung wird der Wille
bekräftigt, die im Jahr 2000 von den Vereinten Nationen formulierten Millenniumsziele
zu erreichen. Diese sehen vor, die Zahl der von Hunger Betroffenen bis 2015 zu halbieren.
Konkrete Maßnahmen oder finanzielle Zusagen um dieses Ziel zu erreichen blieben aber
aus.