Das Oberhaupt der serbisch-orthodoxen Kirche war am Sonntag im Alter von 95 Jahren
gestorben. Als Vertreter des Vatikans nahm eine Delegation unter Leitung von Kardinaldekan
Angelo Sodano an dem Begräbnis teil. Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. von
Konstantinopel reiste persönlich zum Begräbnis an. Papst Benedikt XVI. würdigte Pavle
I. in einem Beileidstelegramm als „Mann des Glaubens und des Dialogs“ gewesen sei.
Benedikt erinnerte an die Gastfreundschaft des Patriarchen bei der Wiederaufnahme
theologischer Gespräche zwischen dem Heiligen Stuhl und den orthodoxen Kirchen 2006
in Belgrad sowie an zahlreiche andere „Gesten der Brüderlichkeit gegenüber der katholischen
Kirche“. Das Gedenken an Pavle I. solle Orthodoxe und Katholiken auf dem Weg des Dialogs
und der Suche nach der vollen Gemeinschaft bestärken, betonte der Papst. Pavle ist
am Donnerstagnachmittag in kleinem Kreis auf einem Klosterfriedhof in einem Vorort
Belgrads bestattet worden. Ein Nachfolger des Patriarchen kann erst nach Ablauf einer
Trauerperiode von 40 Tagen gewählt werden. Als Favorit gilt der 71-jährige Bischof
Amfilohije, der das Amt seit Beginn von Pavles schwerer Krankheit bereits kommissarisch
führte. (ap/or 19.11.2009 mg)