Indien: Protest gegen Benachteiligung christlicher Dalits
Tausende Menschen haben am Mittwoch gegen die Benachteiligung von Christen und Muslimen
aus den unteren Kasten protestiert. An der vierstündigen Sitzblockade in der Hauptstadt
New Delhi nahmen auch führende Kirchenvertreter teil, darunter der Sekretär der katholischen
Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislaus Fernandes. Erzbischof Vincent Concessao von
New Delhi sagte, solange religiöse Minderheiten diskriminiert würden, könne sich Indien
nicht als säkularer Staat bezeichnen. Die Demonstranten gehörten mehrheitlich der
Gruppe der so genannten Dalits an. Darunter werden die Angehörigen der niedersten
Kasten zusammengefasst. Anders als Dalits, die Hindus, Buddhisten oder Sikhs sind,
haben christliche und muslimische Dalits keinen kostenfreien Zugang zum Erziehungswesen.
Sie werden auch nicht bei der Vergabe von Arbeitsplätzen in staatlichen Behörden berücksichtigt.
Rund zwei Drittel der 27 Millionen Christen Indiens sind Dalits. In einer Erklärung
appellierte die nationale Vereinigung der christlichen Dalits an die verantwortlichen
Politiker, auf gesetzlichem Wege die Ausgrenzung der christlichen Dalits zu beenden.