2009-11-18 12:21:47

Papst: Schönheit ist ein Zugang zu Gott


RealAudioMP3 Christliche Baukunst: Die meisten der Besucher Roms kommen wegen der Kirchen und ihrer Kunst in die Stadt, berühmt sind die Namen Bernini, Michelangelo oder Caravaggio. Die Sixtinische Kapelle oder der Petersdom sind Meilensteine christlicher Kunst. Die Pilger bei der Audienz an diesem Mittwoch wies Papst Benedikt besonders auf diese Art des Ausdrucks des Glaubens hin: Christlicher Glaube sei nicht nur Wort und Schrift, nicht nur Gedanke, sondern finde seinen Ausdruck auch besonders in bildender Kunst. Anschließend an die Kathechesen der letzten Wochen ging Benedikt besonders auf die mittelalterlichen Baustile ein. Der frühere, die Romanik, nehme den Christen auf eine Reise mit:

In die romanischen Dome trat man durch ein mit reichem Skulpturenschmuck verziertes Portal ein, das Christus als die Tür, die zum Himmel führt, symbolisierte. Das ausgedehnte Langhaus ist wie ein Prozessionsweg und kennzeichnet die romanische Kirche als Ort monastischen Gebets, aber auch überhaupt ein Raum des Betens, in dem wir in die Prozession der Heilsgeschichte eintreten.

 
Demgegenüber drücke der spätere Baustil, die Gotik, andere Aspekte des Glaubens aus:
 
Das gotische Gebäude ist in die Vertikale, zum Himmel hin, ausgerichtet, und die Wände sind durch große Fenster aufgebrochen. So wird das Gotteshaus zu einem lichtdurchfluteten Raum. Dieser will alle Schichten des Gottesvolks im Glauben stärken: mit den Glasmalereien als bebilderter Heilsgeschichte, mit den ausdrucksstarken Skulpturen und den Reliquienschreinen, in denen die Heiligen sozusagen leibhaft anwesend sind.

 
Bei aller Verschiedenheit hätten aber beide eine gemeinsame Aussage:
 
Beide Baustile bringen zum Ausdruck, dass die Schönheit ein bevorzugter Zugang zum Geheimnis Gottes ist. Die gläubigen Künstler versuchten in ihre Sprache zu übersetzen, was sie als Widerschein des Glanzes des fleischgewordenen Gotteswortes erfahren hatten. Der Glaube verbindet sich mit der Kunst zu einem tiefen Einklang, in dem das Unsichtbare sichtbar wird, der unsichtbare Gott sich sichtbar unseren Sinnen zeigt. Die vielen Zeugnisse großer christlicher Kunst, die wir hier in Rom und in unserer Heimat sehen, laden uns ein, Gott für die Macht seiner Liebe zu danken, mit der er uns Menschen auch durch die Schönheit nahekommt.

 
(rv 18.11.2009 ord)







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