Zwanzig Jahre ist es her, dass in El Salvador sechs Jesuiten ermordet wurden. Insgesamt
acht Menschen kamen am 16. November 1989 ums Leben. Die Jesuiten auf der ganzen Welt
gedenken an diesem Montag des Verbrechens. Ein Blick zurück.
Jesuitenpater
Martin Maier hat die Geschehnisse vor zwanzig Jahren hautnah miterlebt. Am 16. November
1989 wurden die sechs Jesuiten Ignacio Ellacuría, Segundo Montes, Ignacio Martín-Baró,
Amando López, Juan Ramón Moreno und Joaquín López y López, sowie ihre Haushälterin
Elba Ramos und deren Tochter Celina in El Salvador erschossen. Pater Maier:
„Es
war die Hochphase des Bürgerkriegs, in dem die Militärregierung gegen die linke Guerilla
kämpfte und in der sich Ignacio Ellacuria, der Rektor der Universität, und seine Kollegen
immer wieder zu Wort meldeten. Sie publizierten über die Armut und die Repression
der Bevölkerung, über Wahlbetrug und notwendige Agrarreformen, sie forderten die Einhaltung
von Menschenrechten und prangerten die Militärhilfe der USA an, die im Ost-West-Konflikt
auch in El Salvador einen Stellvertreterkrieg führten und die Armee unterstützten.“
Der
deutsche Jesuitenpater war einer der ersten, der nach den Morden den Tatort besuchte.
Zunächst versuchten Armee und Militärführung, die Guerilla für die Bluttat verantwortlich
zu machen, doch das Lügengebäude fiel schnell in sich zusammen.
„Es kam
heraus, dass auch US-Militärberater von der Planung des Verbrechens wussten und nicht
gegensteuerten.“
Große Hoffnungen setzen viele Salvadorianer in die neue
Regierung von Präsident Mauricio Funes. Mit ihm hat erstmals die Partei der ehemaligen
Guerilla die Macht übernommen. Funes will den Mordfall Romero und das Massaker an
den Jesuiten neu aufrollen, hieß es aus Regierungskreisen.