2009-11-15 18:40:40

D: Seligsprechungsverfahren für Franz Stock


Das Seligsprechungsverfahren für den Kriegsgefangenenseelsorger Franz Stock (1904-1948) ist am Samstagabend eröffnet worden. Der Paderborner Erzbischof Franz-Josef Becker feierte in Stocks Tauf- und Heimatkirche St. Johannes Baptist in Arnsberg-Neheim ein Pontifikalamt. Danach wurden bei der Eröffnungssitzung die Mitglieder der Untersuchungskommission vereidigt. - Stock, der am 21. September 1904 im sauerländischen Neheim geboren wurde, gilt als Wegbereiter der deutsch-französischen Freundschaft. Er betreute ab 1934 bis zum Kriegsausbruch die deutsche Gemeinde in Paris. Unter deutscher Besatzung begleitete er mehr als 1.000 zumeist französische Angehörige des Widerstands und Geiseln zu ihrer Hinrichtung. Nach dem Krieg leitete er für deutsche Kriegsgefangene bis 1947 in Chartres ein „Priesterseminar hinter Stacheldraht“. Stock starb am 24. Februar 1948 im Alter von 43 Jahren. Sein Grab befindet sich in Chartres. Der Paderborner Erzbischof würdigte Stock in seiner Predigt als „Brückenbauer zwischen den Kriegsgegnern Deutschland und Frankreich“. Durch sein Wirken „konnte er zu einem der Wegbereiter eines friedlichen und geeinten Europas werden.“ Es sei ein „geistlicher Brückenschlag“, dass zeitgleich zur Feier in Neheim Bischof Michel Pansard am Grab von Abbe Stock in Chartres einen Gottesdienst zelebrierte. In Verantwortung des Erzbistums Paderborn würden nun umfangreiche Nachforschungen über Stock angestellt, so Becker. Die Akten würden dann der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsverfahren zugestellt, von ihr ausgewertet und dem Papst zur Entscheidung vorgelegt. Die Untersuchungen, die neben den Stärken Stocks auch eventuelle Schwachstellen benennen müssten, sind laut Erzbischof ergebnisoffen.
(pm/kna 15.11.2009 bp)








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