Italien: Umberto Eco schaltet sich in Kreuzdebatte ein
Der italienische Schriftsteller, Umberto Eco, hat sich in den Streit um Kreuze an
öffentlichen Schulen eingeschaltet: Als Emblem in Nationalflaggen und Modeaccessoire
habe das Kreuz jeden religiösen Hinweischarakter eingebüßt, schreibt Eco im italienischen
Magazin „L'Espresso“ (Freitag). Der Autor wörtlich: „Wenn ich Papst wäre, würde ich
verlangen, dass ein so geschmähtes Symbol aus Respekt aus den Klassenzimmern verschwindet.“
Angesichts der Tatsache, dass das Kreuz inzwischen ein weltliches Symbol darstelle,
frage er sich, wer „scheinheiliger“ sei: die Kirche, die seine Präsenz in öffentlichen
Räumen verteidige, oder die europäischen Instanzen, die es entfernen wollten. Auch
bezweifelt Eco, dass ein Verbot religiöser Zeichen das Leben der betreffenden Glaubensgemeinschaft
beeinträchtige. Ein Blick auf den Wallfahrtsort Lourdes im laizistischen Frankreich
zeige, dass „auch der Bann religiöser Symbole von den Schulen nicht die Vitalität
der religiösen Gefühle belastet“.