„Da ist noch einiges, was jetzt noch im Wachsen und Entwickeln ist, das muss gestaltet
werden.“ Das sagt der Görlitzer Bischof Konrad Zdarsa zum Jahrestag des Mauerfalls.
Vor 20 Jahren war er Pfarrer in der Stahlarbeiterstadt Freital bei Dresden. Er erfuhr
den Drang nach Freiheit der Menschen und war Zeuge der Maßnahmen des DDR-Regimes.
Seit 2007 ist Zdarsa Bischof im kleinsten und östlichsten Bistum Deutschlands. An
der Grenze zu Polen erlebt er unmittelbar die Folgen nicht nur der Wiedervereinigung
Deutschlands, sondern auch der Europas.
„Der Fall der Mauer, der Wegfall
der Grenzen, der Unfreiheit – das war eine Befreiung von, und die haben wir mit großer
Freude zur Kenntnis genommen. Aber wenn ich daran denke, dass zwischen Görlitz und
Zgorzelec die Grenze gefallen ist, dass man nach Tschechien und Polen fährt, so wie
man auch woanders hin fahren kann – das ist eine Befreiung zu. Aber nun haben wir
auch eine Verantwortung, das ganze Große zu gestalten und es gibt für mich dazu keine
Alternative.“ (rv 09.11.2009 bp)