20 Jahre Fall der Mauer: „Gott hat das Wunder gewirkt mit uns Menschen“
„Die Mauer wird auch
in 50 oder 100 Jahren noch bestehen, wenn die dazu vorhandenen Gründe nicht beseitigt
sind…“ (Erich Honecker am 19. Januar 1989). „Privatreisen nach dem Ausland können
ohne Vorliegen von Voraussetzungen, Reiseanlässe und Verwandtschaftsverhältnisse,
beantragt werden. Die Genehmigungen werden kurzfristig erteilt…. Das tritt nach meiner
Kenntnis… ist das sofort, unverzüglich.“ (Günter Schabowski am 9. November 1989).
„Aus ganzem Herzen empfinden wir Dankbarkeit und Freude. Zu danken haben wir heute
aber vor allem jenen Deutschen, die in der DDR den Mut aufbrachten, sich gegen Unterdrückung
und Willkür zu erheben.“ (Richard von Weizsäcker am 3. Oktober 1990). Sätze, die sich
in die deutsch-deutsche Erinnerung eingegraben haben.
„Wir haben vielen
zu danken. Gott hat das Wunder gewirkt mit uns Menschen.“, sagt Bischof Joachim Wanke
im Jahr 2009. Kirchenvertreter, nicht nur der katholische Oberhirte aus Erfurt, sprechen
auch 20 Jahre nach dem Mauerfall noch von einem „Wunder Gottes“, ohne die Ereignisse
zu verklären. Wie haben die Bischöfe in der damaligen DDR die Zeit vom Herbst 1989
bis zur Wiedervereinigung erlebt? Ein Rückblick von Birgit Pottler:
„Das
ging schon zeitig los…“ „Ich habe den Eindruck, dass der Niedergang der
DDR, wenn man nicht vom Wirtschaftlichen ausgeht, damit begann, dass die Leute eine
von außen gekommene Legitimation, eine juristische Grundlage hatten, sich ordnungsgemäß
um die Ausreise zu bemühen.“ Konrad Zdarsa ist heute Bischof von Görlitz,
vor 20 Jahren war er Pfarrer in der Stahlarbeiterstadt Freital bei Dresden. „Ordnungsgemäß,
das war ein beliebtes Wort in der DDR“, fügt er noch an. Und: „Das ging zeitig schon
los, Jahre zuvor.“ Als Pfarrer erlebte Zdarsa das Problem der Ausreiser direkt, wenn
Menschen auf einmal weg waren, Freunde fehlten und Ehrenamtliche. „Da haben wir
natürlich gesagt, besser gepredigt, ganz im Sinn ,Gut gebrüllt Löwe!’, wir müssen
dort bleiben, wo Gott uns hingestellt hat. Aber insgeheim, im Gespräch unter den Mitbrüdern
haben wir uns natürlich auch gesagt, wir können die Leute sehr wohl verstehen. Dieser
Anspruch auf die Freiheit, der war eigentlich kompromisslos auch möglich zu machen.“
„Nicht
einfach innerem Drängen nachgeben“ Der heutige Erzbischof in der Hauptstadt,
Kardinal Georg Sterzinsky, kam vor 20 Jahren nach Berlin. Das Bistum
war schon damals nicht geteilt, Sterzinsky war Vorsitzender der Berliner Bischofskonferenz
und Bischof für Ost- und Westberlin. Zuvor hatte auch er in der Seelsorge und als
Generalvikar im Bistum Erfurt „politische Unruhe und Unsicherheit“ erlebt. Zwei
Monate vor dem Fall der Mauer, am 9. September 1989 wurde Sterzinsky in Berlin geweiht.
Er erinnert sich: „Vor der Kathedrale wurde eine Großkundgebung des Zentralkomitees
der Partei vorbereitet, mit großem Aufwand. Wir wurden nicht nur korrekt, sondern
verhältnismäßig freundlich behandelt. Aber man merkte in der Bevölkerung wie es knirschte
und wie unruhig es war.“
Noch in diesen Monaten sprach Sterzinsky von der Verantwortung,
„nicht einfach einem inneren Drängen“ nachzugeben und die DDR zu verlassen. Vielmehr
müssten Kräfte dableiben, um die gesellschaftlichen Verhältnisse zu verändern. Politische
Veranstaltungen in Kirchen hatte er abgelehnt, die Gläubigen auf Nachfrage aber zu
Fürbittgottesdiensten ermuntert. „Viele haben auch in den Kirchen gebetet, manche
sind dann hinterher in die evangelischen Kirchen gegangen, die sehr viel mutiger waren,
und haben dort an den Diskussionen teilgenommen.“ „Es war sehr unruhig“, berichtet
der Kardinal. Mehrmals sei er gefragt worden, ob er nicht auch zu den Veranstaltungen
gehen würde. „Ich habe ernsthaft überlegt, ob ich mich nicht einschalten wollte. Als
ich es einmal versucht habe, wurde ich von der Polizei zurückgedrängt, weil ich erkannt
war.“
„Wunder Gottes“ Weitab von den Kontrollen Berlins
lag Erfurt. Wo Sterzinsky herkam waren Gebete in katholischen Kirchen schon
einige Zeit im Gang. Als Bischof im Dienst war und ist dort seit 1980 Joachim Wanke.
Die Öffnung der Grenze zwischen Österreich und Ungarn im August 89 habe in ihm das
Gefühl geweckt, hier neige sich „eine Periode dem Ende zu“. „Da ist das entscheidende
Loch im Luftballon, und das wird so nicht weiter gehen. Wenn man Freizügigkeit zulässt,
da verändern sich auch gesellschaftlich-politische Verhältnisse.“
Auch Wanke
sieht die Probleme der Menschen 20 Jahre nach dem Fall der Mauer, sieht die sozialen
Herausforderungen. Doch er betont zu jedem Jahrestag neu und seine Worte verlieren
auch durch Wiederholung nichts von der Überzeugung, mit der er sie ausspricht: „Es
war eine bewegende Stunde, und ich schäme mich nicht und getraue mich auch heute noch
von einem Wunder Gottes zu sprechen. Wir haben vielen zu danken, denen die Polen,
Ungarn, vorangegangen sind, dem Papst in Rom, einsichtigen Politiker, die die Panzer
in den Kasernen gelassen haben. Gott hat das Wunder gewirkt mit uns Menschen.“
Ein
„Gnadenjahr“ vor der Wende Gnadenhaft ist ein Wort, das der heutige Magdeburger
Bischof Gerhard Feige in seinem Wende-Tagebuch verwendet. Doch für ihn persönlich
war nicht der Mauerfall die Gnade, sondern das, was wer zuvor erlebt hat. Feige studierte
und lehrte in Erfurt und durfte ab dem Sommer 1988 „gnadenhaft“ für ein Jahr zum Weiterstudium
nach Rom. „Unsere Politprälaten haben verhandelt und verhandelt“, erzählt er, „und
1988 – und wahrscheinlich ist das auch schon ein Zeichen der Lockerung und des Auseinandergehens
der DDR – war es endlich so weit, dass die ersten zwei von uns für ein Jahr nach Rom
konnten“. „Nur Mal solche Albernheiten nebenbei“, fügt Feige an: „Wir durften nicht
über Süddeutschland fahren, sondern mussten über Prag, Wien nach Rom fahren. Ich durfte
auch nicht im Campo Santo Quartier beziehen, wo der Rektor ein Bundesrepublikaner
war, sondern im Priesterkolleg der Anima, wo der Rektor ein Österreicher war, weil
die DDR zu Österreich bessere Beziehungen hatte. Das ganze ist fast unglaublich und
manches auch lächerlich.“ Am 1. August 1989 ist Feige in die DDR zurückgekehrt.
„Ganz bewusst“, sagt er und „ohne daran zu glauben, dass ich das, was ich in dem Jahr
erlebt habe noch einmal wieder sehen werde.“ Keinesfalls habe er damit gerechnet,
dass sich in wenigen Wochen so viel ändern würde, betont Feige. Erst im Dezember sei
er zum ersten Mal nach Westdeutschland gefahren. Nach seinem Gnadenjahr wollte er
den anderen den Vortritt lassen. Er sei ja schon „draußen“ gewesen.
Ein anderes
Ereignis in der Folgezeit hat sich Feige eingeprägt: „Was mir immer noch unter die
Haut geht, das sind die ersten freien Wahlen im Jahr 1990. Mein Vater, Jahrgang 12,
hatte schon einmal eine freie Wahl erlebt, aber meine Mutter, Jahrgang 20, noch nicht.
Für sie war es auch die erste. Im Wahlkomitee in meinem Heimatort Halle habe ich fast
nur Mitglieder unserer katholischen Gemeinde getroffen.“
Feige ist heute 57,
fast 40 Jahre lebte er in der DDR. Vor Ostalgie kann er nur warnen: „Je mehr ich mich
persönlich von der DDR entferne, umso unglaublicher, makabrer und lächerlicher erscheinen
mir diese Verhältnisse, die da gewesen sind.“
„Anfangs alles andere
als friedlich“ „Wir sind das Volk.“ Der Ruf der Montagsdemonstrationen
war der entscheidende Schritt hin zur Einheit Deutschlands. Unmittelbar am Geschehen
- der Dresdner Bischof Joachim Reinelt, damals seit gut einem Jahr im Amt. Er
erinnert sich: „Diese so genannte friedliche Revolution war am Anfang alles andere
als friedlich, denn am 4. Oktober 1989, als die Botschaftsflüchtlinge von Prag mit
ihren Zügen nach Westen rollten, wollten am Dresdner Hauptbahnhof sehr sehr viele
junge Leute auf die Züge aufspringen. Ich habe versucht, mit denen, die flüchten wollten
und der Volkspolizei zu verhandeln. Es kam zu Gesprächen, aber leider ohne Ergebnis.
Das Ende dieser Veranstaltung war, dass der Hauptbahnhof von den Ausreisewilligen
ziemlich zertrümmert worden ist und auch ein Polizeiauto brannte. Dass so etwas geschieht,
war in der DDR fast unmöglich. Auch sehr viele schwerverletzte Volkspolizisten waren
zu beklagen. Im Anschluss flüchteten sehr viele von diesen Ausreisewilligen in die
Kirchen. Ich hatte dann dafür Sorge zu tragen, dass es nicht zu einer Katastrophe
in der Kathedrale kam. Das war der erste heiße Tag.“
Bei der ersten Demonstration
am 7. Oktober wurden viele verhaftet, Reinelt verhandelte um deren Freilassung. Doch
die staatlichen Stellen hätten noch an ihren Sieg geglaubt. Die Verhandlungen waren
weitgehend blockiert. Tags darauf wurden mehrere Tausend Demonstranten auf der
Prager Straße in Dresden eingekesselt. Unter ihnen zwei katholische Kapläne, die mit
der Volkspolizei schließlich einen friedlichen Ausgang aushandelten. Die Demonstranten
gründeten die Gruppe der 20; 20 Vertreter, die am folgenden Tag mit dem damaligen
Oberbürgermeister Dresdens sprechen sollten. Das Ziel: erste Signale eines Dialogs
in der SED. Die Demonstranten forderten, die Gesprächsergebnisse genau 24 Stunden
später wieder der Öffentlichkeit auf der Prager Straße bekannt zu geben. Bürgermeister
und Volkspolizei verlangten jedoch aus Angst vor neuen Demonstrationen Versammlungen
in vier Kirchen Dresdens.
SED wurde zum Bittsteller Am 9.
Oktober kam folglich erstmals ein Regierungsvertreter als Bittsteller zu Bischof.
Reinelt: „Das war natürlich eine ganz neue Erfahrung. Er bat mich darum, klar zu machen,
dass die SED nun endlich sähe, wie viele Fehler sie gemacht hätte, dass es zu ganz
neuen Entscheidungen in der Reisefreiheit käme und dass auf das Volk gehört werde,
wie das leider in der Geschichte der DDR vorher nicht geschehen sei. Ich habe dem
Mann gesagt: .Wissen sie, das glaubt mir niemand, weil die Leute das Ihnen nicht glauben.
Sie haben in der Geschichte immer schöne Aussagen gemacht, und sobald Ruhe eingetreten
ist, alles wieder zurück genommen.’ Der SED-Mann hat mich geradezu angebettelt: ,Bitte
helfen Sie mir, wir haben eine Angst: Wenn heute, am 9. Oktober, in Dresden irgendjemand
Gewalt anwendet, müssen wir schießen. Und wir haben uns gerade abgesprochen, zwischen
den Bezirken Karl-Marx-Stadt, Leipzig und Dresden, dass wir heute Abend in Leipzig
nicht schießen wollen.’ ,Und die Berliner wissen auch Bescheid’, war so eine ganz
läppische Bemerkung.“ Bischof Reinelt lenkte ein, nicht ohne Bedingung: „Wenn es darum
geht, dann mache ich diese Ansage. Aber ich verlange, dass im weiten Umkreis um alle
Kirchen kein Volkspolizist zu sehen ist. An Militär hab’ ich damals noch gar nicht
geglaubt, das war mindestens in Dresden nicht der Fall, in Leipzig aber anders.“
„Hier
dürfen wir uns nicht schonen“ Reinelt sprach sich mit dem evangelischen
Landesbischof ab. Der sollte die „Wir wollen nicht schießen“-Losung in Leipzig verbreiten,
Reinelt blieb in der Dresdner Hofkirche und informierte über die Ergebnisse der ersten
Verhandlungen zwischen Demonstranten und Regime. „Und ich muss sagen, das war ein
Höhepunkt in meinem Bischofsleben“, sagt der fast 73-Jährige 20 Jahre später. Eine
politische Veranstaltung in der katholischen Kirche? „Ich habe eine politische Versammlung
ganz bewusst in der Kirche zugelassen, weil ich gesagt habe, hier müssen wir den Menschen
helfen, hier dürfen wir uns nicht schonen, dürfen auch nicht Prinzipien eisern durchhalten,
hier muss alles für die Menschen getan werden, die ja wirklich auch durch die Stadt
gejagt worden sind.“
Die Stadt sei vereint gewesen, über Konfessionen und Weltanschauungen
hinweg, erinnert sich der Bischof. Zweimal musste die Veranstaltung hintereinander
abgehalten werden, zu groß war der Andrang. Unter den 8.000 Menschen, die in der Hofkirche
in der ersten Runde Platz fanden, war auch Pfarrer Zdarsa. Als er sich auf den Weg
von Freital nach Dresden gemachte hatte, hatten Polizisten am Straßenrand noch sein
Autokennzeichen aufgeschrieben: „So ging das, um Dresden möglichst klein zu halten.
Aber aussichtslos. In der Hofkirche rief einer: ,Da muss ich erst in die Kirche gehen,
um Informationen zu bekommen!’“
Der 9. Oktober war der Durchbruch. Bischof
Reinelt: „Da war wirklich eine derartige Stimmung, dass man merkte: Jetzt beginnt
es, jetzt geht was los.“ Mindestens 20.000 Menschen waren bei den Informationsveranstaltungen
in Dresden, 70.000 bei der Montagsdemonstration in Leipzig - trotz Angst vor Waffeneinsatz.
Reinelt sagt heute: „Ich habe dann von Leipzig von dem guten Ausgang gehört und habe
nicht gewusst, dass man den Leipzigern die Absprache mit dem SED-Funktionär nicht
vorher mitgeteilt hat. Die sind also noch zitternd auf die Straße gegangen.“
Kurz
darauf schrieb Dresdens Bischof einen Hirtenbrief: „Mit ganz klaren Forderungen, was
die SED jetzt akzeptieren muss. Wir kommen nicht als Bittsteller, sondern das Volk
hat Rechte, und das muss beachtet werden.“
„Werden sich die Kommunisten
rächen?“ Doch ein Tag der deutschen Einheit lag in weiter Ferne, an diese
politische Möglichkeit habe keiner gedacht. „Was viele immer falsch verstehen“, betont
Bischof Reinelt, „wir wussten damals noch nicht, dass es zur Wiedervereinigung kommt
und haben immer wieder auch gefragt, wie werden sich in etwas ruhigeren Zeiten die
Kommunisten vielleicht doch wieder rächen.“ Noch eine Frage bewegte, bekennt der Katholik
heute: „Hauen die jetzt alle ab? Wer ist der letzte, der das Licht ausmacht?“
Erst
Ende November 1989 wendete sich das Blatt: Reinelt spricht von einem „großen Tag“.
„Helmut Kohl kam nach Dresden, und es wurde an den Trümmern der Frauenkirche eine
Volksversammlung angesagt. Helmut Kohl hatte Angst, dass die Menschen Dresdens das
alte Deutschlandlied anstimmten, weil sie die dritte Strophe wahrscheinlich nicht
gekannt hätten, einige früher aber durchaus noch die erste Strophe gesungen haben.
Kohl hat mich gebeten: ,Schickt den Kapellknabenchor, stellt die Jungen ganz nah an
das Mikrofon, und falls die Menschen das Deutschlandlied anstimmen, singt ihr ,Großer
Gott wir loben Dich’.“
„Deutschland, einig Vaterland“ „Sie
sehen, hilflos waren da immer noch sehr viele“, unterbricht Reinelt lachend und hat
doch Tränen in den Augen. „Dann kam ein ganz wichtiger Schritt“, fährt er fort. „In
der DDR war ja verboten, die Nationalhymne zu singen, weil darin vorkam ,Deutschland,
einig Vaterland’. Und an jenem Tag in Dresden erklang kein Deutschlandlied, sondern
von den Hauswänden wurde ein riesiges Transparent enthüllt: ,Deutschland, einig Vaterland’.
Und sofort hat das ganze Volk skandiert… Helmut Kohl hat nachher gesagt, da habe ich
mich entschlossen, jetzt probieren wir’s.“
„Ohne Johannes Paul II.
nicht möglich“ Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof
Robert Zollitsch, bezeichnet die Wiedervereinigung als großes, unverhofftes Geschenk.
Man könne durchaus auch von einem Wunder sprechen, aber eines dürfe niemand vergessen:
„Gorbatschow selbst schrieb ja in seinen Memoiren, ohne Johannes Paul II. hätte es
diese Entwicklung nicht gegeben.“ Die Kirchen waren in der ehemaligen DDR ein Hort
für die Gebetsgruppen – Zolitsch betont hier die Rolle der evangelischen Kirche –
und boten Schutz. Nach der Wende engagierten sich zunächst vor allem Katholiken in
der Gesellschaft, die aufgrund der Diaspora-Situation noch stärker auf Distanz zu
den politischen Strukturen der DDR gehen konnten. „Es war sicher in dem Sinn keine
christliche Revolution“, merkt der Freiburger Erzbischof an. „Aber die Kirchen wurden
zu den Hoffnungsträgern und sie haben diese Aufgabe damals in einer guten Weise erfüllt.
Dafür sollten wir als vereinigtes Deutschland auch gemeinsam dankbar sein.“
„Es
gibt keine Alternative“ Bischof Zdarsa in Görlitz erlebt heute unmittelbar
die Folgen nicht nur der Wiedervereinigung Deutschlands, sondern auch der Europas.
Er sagt: „Der Fall der Mauer, der Wegfall der Grenzen, der Unfreiheit – das war
eine Befreiung von, und die haben wir mit großer Freude zur Kenntnis genommen. Aber
wenn ich daran denke, dass zwischen Görlitz und Zgorzelec die Grenze gefallen ist,
dass man nach Tschechien und Polen fährt, so wie man auch woanders hin fahren kann
– das ist eine Befreiung zu. Aber nun haben wir auch eine Verantwortung, das ganze
Große zu gestalten und es gibt für mich dazu keine Alternative.“