Alois Glück (69), CSU-Politiker und designierter Präsident des Zentralkomitees der
deutschen Katholiken (ZdK), legt seine Ämter beim Schwangerenberatungsverein «Donum
Vitae» nieder. Das teilte der bayerische Landesverband des Vereins am Samstag in München
mit. Glück werde seine leitende Mitarbeit in Stiftung und Förderkreis von «Donum Vitae»
ruhen lassen, bleibe aber Mitglied des Vereins, erklärte Vorstandsmitglied Walter
Bayerlein. Bayerlein, selbst langjähriger ZdK-Vizepräsident, erklärte, die Entscheidung
sei richtig. Als Präsident des Katholikenkomitees werde Glück eine herausgehobene
repräsentative Funktion erhalten. In dieser müsse er auch gegenüber den «Donum Vitae»-Kritikern
im ZdK neutral bleiben. Bayerlein äußerte sich am Rande der Feiern zum zehnjährigen
Bestehen von «Donum Vitae» in Bayern. Glück wird voraussichtlich am 20. November
in Bonn zum Nachfolger von ZdK-Präsident Hans Joachim Meyer gewählt. Er ist der einzige
Kandidat und hat bereits vorab die erforderliche Zustimmung von zwei Dritteln der
deutschen Bischöfe erhalten. Die Wahl eines anderen Kandidaten war im April am Veto
der Bischöfe gescheitert. «Donum Vitae» wurde 1999 von katholischen Laien gegründet,
nachdem die Kirche auf päpstliche Weisung hin aus dem staatlichen System der Schwangerenkonfliktberatung
ausgestiegen war. Die deutschen Bischöfe haben wiederholt festgestellt, dass es sich
bei «Donum Vitae» um eine «Vereinigung außerhalb der katholischen Kirche» handelt
und institutionelle Kooperationen mit kirchlichen Stellen nicht möglich sind. Alle
Mitglieder gewählter kirchlicher Gremien wurden ersucht, auf eine leitende Mitarbeit
bei «Donum Vitae» zu verzichten.