Die nationalistische Hindupartei BJP erhebt schwere Vorwürfe gegen die katholische
Kirche und die Christen. Sie führten in den indischen Bundesstaaten Madhya Pradesh
und Chhatisgarh „illegale Massenkonversionen“ durch, so der Präsident der Oppositionspartei.
Shri Rajnath Singh, bei einer Rede in Bhopal. Die BJP hat in einigen Teilen des indischen
Subkontinents einen großen Einfluss. Der Sprecher der katholischen Kirche in den beiden
Bundesstaaten, Pater Anand Muttungal, berichtet, Singh habe von der Konversion von
30 Prozent der Stammesbevölkerung in Chhattisgarh und Jharkhand gesprochen. Der Politiker
habe sich bei einem Treffen mit Religionsführern ausserdem dafür ausgesprochen, mit
allen Mitteln das Konversions-Phänomen zu stoppen. Dazu müsse eine Änderung der indischen
Verfassung in Kauf genommen werden. Die Ortskirche sieht die neue Entwicklung mit
Sorge; sie meint, dass eine Verfassungsänderung ein schlechtes Signal für die ganze
Nation wäre. Vielmehr würde es im Interesse Indiens liegen, die wahren Umstände sicherzustellen,
die mit den so genannten Zwangskonversionen verbunden sind. Mit den Anklagen sei eine
Hasskampagne gegen die Christen verbunden, so Pater Muttungal. In Madhya Pradesh seien
Kirchen, Gebetszentren, christlichen Einrichtungen sowie Einzelpersonen Ziel von brutalen
Angriffen seitens integralistischer Gruppen. Die Regierung tue dabei nichts, um diesen
Einhalt zu gebieten.