Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel bekommt katholische Unterstützung für seine
Pläne, die Entwicklungshilfe für China zu streichen. Ein Land, das auf Devisenbeständen
von 2.000 Milliarden US-Dollar sitze, brauche keine deutschen Steuergelder zur Armutsbekämpfung,
sagte die Vorsitzende des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU), Marie-Luise Dött,
an diesem Freitag in Berlin. Erst vor einer Woche hatte Manfred Jüsten, Leiter des
katholischen Büros bei der Bundesregierung, dieselben Pläne mit den Worten kritisiert,
es gehe um Armutsbekämpfung und den Aufbau rechtsstaatlicher Standards und nicht um
deutsche Interessenpolitik. Appelle seien glaubwürdiger, wenn Deutschland zu seinem
Engagement stehe, so Jüsten zu den Plänen von Niebel. Der FDP-Minister absolvierte
neun Tage nach seiner Ernennung an diesem Freitag beim BKU seinen ersten größeren
öffentlichen Auftritt. Der BKU forderte Niebel auf, entwicklungspolitisch mehr auf
die Zivilgesellschaft in den unterstützten Ländern und auf kirchliche Werke zu setzen.