„Ich achte alle Menschen, die sich heute Sorgen um unsere Kirche machen und leidenschaftlich
zu Wort melden – gleichviel aus welchem Teil des Kirchenspektrums“. Das schreibt der
Grazer Bischof Egon Kapellari in einem Antwortbrief an die Sprecher der sogenannten
„Laien-Initiative“. Reformen in der Kirche könne es aber nicht „gegen Rom oder an
Rom vorbei“ geben. In solche Überlegungen sei immer auch der „Glaubenssinn der Weltkirche“
mit einzubeziehen. Gleichzeitig weist Kapellari Behauptungen zurück, die Kirchenleitung
verweigere sich dem Gespräch über Reformanliegen. Doch müssten in den Gesprächen Argumente
gerade im Hinblick auf Zölibatslockerung und Frauenordination „über eine vielerorts
dominante pragmatische Plausibilität hinausreichen“. Die Plattform "Wir sind Kirche"
widerspricht den Äußerungen Kapellaris heftig; sie beklagt, dass Benedikt XVI. die
Kirche zu einem „Sammelbecken des Konservatismus" mache.