Schweiz: Muslime nehmen Stellung zur Anti-Minarett-Initiative
Schweizer Muslime wehren sich dagegen, „Zielscheibe von Populisten“ zu sein. Deswegen
haben die muslimischen Dachorganisationen der Schweiz zum ersten Mal vor den Medien
zur Anti-Minarett-Initiative Stellung genommen. Dabei ging es der Koordination Islamischer
Organisationen Schweiz (KIOS) und der Föderation Islamischer Dachorganisationen in
der Schweiz (FIDS) darum, ihre „besonnene Zurückhaltung“ im Abstimmungskampf zu erklären,
wie der Präsident der Koordination Islamischer Organisationen, Farhad Afshar, in Bern
sagte. Die Kampagne habe versucht, die Muslime zu provozieren, hielt Afshar fest.
Um zu vermeiden, dass die islamische Religion und Kultur als „Kanonenfutter für Populisten“
herhalten müssten, hätten sich die Muslime bisher ruhig verhalten, sagte Hisham Maizar,
Präsident der Föderation Islamischer Dachorganisationen. Die Diskussion um die Vorurteile
wollten die Schweizer Muslime vermeiden, denn in Wirklichkeit gehe es bei der Anti-Minarett-Initiative
um viel mehr: Das Volksbegehren rüttle an der Religionsfreiheit, erklärte Afshar,
der auch dem Schweizerischen Rat der Religionen angehört.