Kardinal Christoph
Schönborn von Wien findet das "Kreuz-Urteil" der Strassburger Richter "schlichtweg
inakzeptabel." In Österreich sei die Gesetzeslage klar: In allen Schulen, in denen
die Mehrheit der Schüler einem christlichen Religionsbekenntnis angehört, ist in allen
Klassenräumen ein Kreuz anzubringen. Das habe Verfassungsrang, so Schönborn, der gleichzeitig
Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz ist.
"Das Kreuz in den
Klassenzimmern verletzt die Religionsfreiheit nicht, auch nicht das freie Bekenntnis
der verschiedenen religiösen Überzeugungen. Dieses Symbol ist vielmehr ein Zeichen
dafür, dass die Liebe stärker ist als der Tod. Auf diesem Symbol beruht die europäische
und die österreichische Identität. Mit seinem Urteil hat der Menschenrechtsgerichtshof
Europa wirklich keinen Dienst getan. Dieser Kontinent hat dann eine Zukunft, wenn
er seine Wurzeln nicht leugnet. Das Kreuz ist ein Sinnbild dieser Wurzeln".