Das Menschenrechtskomitee der Vereinten Nationen hat die Lage und Umsetzung der Menschenrechte
in der Schweiz kritisiert. Das Gremium nannte 20 Punkte und zeigte sich unter anderem
besorgt über die häusliche Gewalt gegen Frauen, den Umgang mit Asylbewerbern oder
die unkontrollierte Sterbehilfe. Mehrfach nannte das UNO-Komitee den Bereich Diskriminierung.
Die Auswirkungen der Anti-Minarett-Initiative und deren „diskriminierende Plakatkampagne“
bereiteten Sorge. Ein Bauverbot für Minarette würde gegen mehrere im internationalen
Pakt festgehaltene Rechte verstoßen. Beunruhigend sei weiter die starke Zunahme von
offenbar antisemitischen Vorfällen, hieß es in dem am Freitag vorgestellten Bericht
weiter. Ganz grundsätzlich wird bemängelt, dass in der Schweiz nach wie vor eine nationale
Institution fehle, die für die Einhaltung der Menschenrechte sorge. Der Vorschlag
der Schweiz, zunächst während fünf Jahren ein Zentrum für Menschenrechte an einer
Universität einzurichten, wurde von dem UNO-Gremium als ungenügend beurteilt. (pm
01.11.2009 bp)