Papst Benedikt XVI.
hat an diesem Sonntag die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre gewürdigt.
Beim Angelusgebet auf dem Petersplatz erinnerte er an den zehnten Jahrestag der Unterzeichnung
am Reformationsfest 1999 in Augsburg. Dieses Dokument – zunächst unterzeichnet von
Lutherischem Weltbund und katholischer Kirche, 2006 dann auch vom Weltkirchenrat angenommen
– bestätige „das Einvernehmen zwischen Lutheranern und Katholiken über fundamentale
Wahrheiten“, betonte der Papst. Die Fragen bezüglich der kirchlichen Rechtfertigungslehre
- eines der grundlegenden Reformations-Themen Luthers - führten zum Herzen des Evangeliums
und zu wesentlichen Fragen unseres Lebens.
Wörtlich sagte Benedikt XVI., vor
zehn Jahren Chef der römischen Glaubenskongregation, zur Frage des Verhältnisses zwischen
Gott und Mensch: „Von Gott sind wir angenommen und erlöst. Unsere Existenz schreibt
sich ein in den Horizont der Gnade. Sie wird gelenkt von einem barmherzigen Gott,
der unsere Schuld vergibt und uns zu einem neuen Leben in der Nachfolge seines Sohnes
ruft. Wir leben von der Gnade Gottes und sind dazu gerufen, auf sein Geschenk zu antworten.
All das befreit uns von der Angst und verleiht uns Hoffnung und Mut in einer Welt
voll Unsicherheit, Unruhe und Leid.“
Papst Johannes Paul II. habe die gemeinsame
Erklärung zu den über Jahrhunderte hinweg umstrittenen Fragen als „Meilenstein auf
dem nicht leichten Weg zur Wiederherstellung der vollen Einheit unter den Christen“
bezeichnet. Christen verschiedener Konfessionen seien seither „auf dem Weg gegenseitiger
Verständigung nicht zuletzt durch das Gebet füreinander ein gutes Stück vorangekommen“,
sagte Benedikt XVI. an diesem Sonntag. Der zehnte Jahrestag der Unterzeichnung sei
folglich eine gute Gelegenheit, erneut gemeinsam über die Themen des ökumenischen
Dialogs nachzudenken.
Das Kirchenoberhaupt weiter wörtlich: „Ich hoffe
von Herzen, dass dieser wichtige Jahrestag dazu beiträgt, dass es weiter Fortschritte
gibt auf dem Weg hin zur vollen und sichtbaren Einheit aller Jünger Christi.“