Die katholische Kirche hat Pläne des neuen Entwicklungsministers Dirk Niebel (FDP)
zur Kürzung oder Streichung von Hilfen an Schwellenländer kritisiert. Es gehe nicht
um deutsche Interessenpolitik, sondern um Armutsbekämpfung, den Einsatz für Menschenrechte
und den Aufbau rechtsstaatlicher Standards, sagte der Leiter des Katholischen Büros
bei der Bundesregierung, Karl Jüsten, der Frankfurter Rundschau (Samstag). Katholische
und evangelische Kirche hielten an einem umfassenden Ansatz der Entwicklungshilfe
fest, so Jüsten weiter. Es sei nicht allein mit der Ankündigung getan, den Menschenrechtsdialog
mit China fortzusetzen. Notwendig sei auch konkrete Hilfe. Viele Menschen in den Schwellenländern
lebten nach wie vor in bitterster Not. Appelle - auch an die dortigen Regierungen
- ihnen zu helfen, seien glaubwürdiger, wenn Deutschland zu seinem Engagement stehe,
so Jüsten. - Der neue Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) hatte am Freitag angekündigt,
die Entwicklungshilfe an China zu streichen. Deutschland müsse seine Finanzmittel
konzentrieren und wirksam dort einsetzen, „wo es am meisten Not tut“, so Niebel zur
Begründung. (kna 01.11.2009 bp)