Lebensschützer wenden sich gegen Pläne, die „Pille danach“ in Österreichs Apotheken
rezeptfrei zugänglich zu machen. Eine Abgabe ohne ärztliche Verschreibung würde die
Gefahr von schwerwiegenden Nebenwirkungen für die Frau erhöhen, heißt es in einer
Stellungnahme des „Salzburger Ärzteforums für das Leben“. Gerade eine wiederholte
Einnahme des Präparates könne zu schweren hormonell bedingten Nebenwirkungen führen,
warnt die Organisation, die nach eigenen Angaben 340 Ärztinnen und Ärzte vertritt.
Außerdem verhindere das Präparat, das spätestens 72 Stunden nach dem ungeschützten
Geschlechtsverkehr eingenommen werden muss, die Einnistung einer befruchteten Eizelle;
das Ergebnis sei eine Frühabtreibung. Die „Pille danach“ ist in Österreich seit neun
Jahren zugelassen, allerdings gegen ärztliche Verschreibung. In mehreren anderen europäischen
Ländern ist das Präparat bereits rezeptfrei erhältlich. Der sozialdemokratische Gesundheitsminister
in Wien steht der Freigabe der "Pille danach" aufgeschlossen gegenüber; sein Ressort
wartet derzeit auf die Empfehlung der Rezeptpflichtkommission.