2009-10-31 11:53:39

Pöttering: „Wünsche mir von Kirche weniger EU-Kritik“


RealAudioMP3 Der EU-Politiker Hans-Gert Pöttering (CDU) wünscht sich von der katholischen Kirche „mehr Unterstützung“ für das europäische Projekt. Die Kirche solle doch begreifen, welche Chance der Lissaboner Vertrag auch für sie bedeute. Das sagte Pöttering, der bis Juli Präsident des EU-Parlaments war, im Gespräch mit Radio Vatikan.

„Erstmals überhaupt im europäischen Recht werden die Kirchen und Religionsgemeinschaften in einem Artikel erwähnt und wird auch gefordert (und damit garantiert), dass es einen Dialog zwischen den Kirchen/Religionsgemeinschaften und den europäischen Institutionen gibt. Ich hätte mir auch von meiner eigenen, der katholischen Kirche gewünscht, dass dies sehr viel mehr positiv hervorgehoben worden wäre und dass man nicht nur – wie wir es in Teilen unserer Kirche sehen – immer Europa und das, was schiefläuft, kritisiert! Die Politikerinnen und Politiker auch aus unserer Kirche brauchen Ermutigung und nicht nur Kritik!“

Sein Wunsch richte sich auch an den Vatikan, so Pöttering. Er bedaure, dass es noch nicht zu einem Besuch von Papst Benedikt im EU-Parlament gekommen sei, doch habe er die Hoffnung darauf „noch nicht aufgegeben“. In den letzten Tagen hat Pöttering zahlreiche Gespräche im Vatikan geführt:

„Es ging natürlich auch um den Dialog der Kulturen. Wie können wir es schaffen, mit der islamischen Welt, dem Judentum und den Orthodoxen in ein besseres Verhältnis zu kommen? ... In Saudi-Arabien gibt es nicht eine christliche Kirche! Hier sollten wir fordern, dass die Dinge sich bewegen. Das braucht natürlich Zeit, aber wir müssen auch für unsere Werte eintreten!“

Pöttering äußerte sich auch zur derzeitigen Debatte über den künftigen EU-Ratspräsidenten:

„Es gibt hinreichend geeignete Persönlichkeiten, so dass ich zuversichtlich bin, dass dann die Aufgabe, die ein solcher Präsident zu erfüllen hat, auch gut erfüllt wird.“

(rv 31.10.2009 sk)








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