Die honduranischen
Bischöfe sind erleichtert, die politische Krise in Honduras ist nach vier Monaten
beendet. Die von der internationalen Gemeinschaft und auch der Kirche Lateinamerikas
immer wieder geforderte Lösung wurde gefunden. An diesem Freitag unterzeichnete Interimspräsident
Roberto Micheletti ein Abkommen mit dem gestürzten Präsidenten Manuel Zelaya. Damit
enden vier Monate der Unsicherheit in Zentralamerika. Der gewählte Präsident wird
ins Amt zurückkehren, aber noch in diesem November werden erneut Präsidentschaftswahlen
abgehalten. Unser Lateinamerika-Experte Luis Badilla Morales bewertet die gefundene
Lösung als positiv: „Gewonnen hat das Volk von Honduras, das soviel gelitten
hat und weiter leidet. In diesem Sinn war es ein Sieg der Vernunft. Wie die Kirche
und die Bischöfe, besonders Kardinal Rodriguez Maradiaga, es immer gesagt haben: Eine
Übereinkunft war immer möglich. Es ging immer darum, was sich die Parteien gegenseitig
zugestehen wollten, und hier wurde die Quadratur des Kreises geschafft. Präsident
Zelaya kehrt zurück, aber nur für 29 Tage; dies als Symbol der Rückkehr der verfassungsmäßigen
Ordnung. Interimspräsident Micheletti bekommt im Gegenzug die Bestätigung für den
Wahltermin am 29. November. Darüber hinaus werden die internationalen Sanktionen ausgesetzt.
Alle diese Dinge zusammen sind ein gutes Zeichen für das Land. Die Lösung
der politischen Krise ist aber nicht nur für die Machthaber im Land wichtig; die wirtschaftliche
und soziale Zukunft von Honduras hängt von der gefundenen Lösung ab. „Sie ist
wesentlich. Die Probleme Honduras’ in den letzten Monaten - vom 28. Juni bis heute
– haben die Aufmerksamkeit der Regierung, der Medien, der Wirtschaft und auch der
internationalen Öffentlichkeit auf sich gezogen und so von den wirklich dringenden
Problemen des Landes abgelenkt. Honduras ist eines der ärmsten Länder Zentralamerikas,
und mit am stärksten von der Wirtschaftskrise betroffen. Jetzt können sich alle wieder
den wirklichen Problemen des Landes zuwenden.“ Auch die USA haben die Lösung
der politischen Krise in Honduras begrüßt. US-Außenministerin Hillary Clinton sprach
von einem historischen Abkommen. Zelaya war Ende Juni gestürzt und außer Landes gebracht
worden. Ihm wird von seinen Gegnern vorgeworfen, die Verfassung gebrochen und gegen
die Verfassung einen Verbleib im Präsidentenamt angestrebt zu haben. (rv 31.10.2009
ord)