2009-10-31 12:57:09

Honduras: Sieg der Vernunft


RealAudioMP3 Die honduranischen Bischöfe sind erleichtert, die politische Krise in Honduras ist nach vier Monaten beendet. Die von der internationalen Gemeinschaft und auch der Kirche Lateinamerikas immer wieder geforderte Lösung wurde gefunden. An diesem Freitag unterzeichnete Interimspräsident Roberto Micheletti ein Abkommen mit dem gestürzten Präsidenten Manuel Zelaya. Damit enden vier Monate der Unsicherheit in Zentralamerika. Der gewählte Präsident wird ins Amt zurückkehren, aber noch in diesem November werden erneut Präsidentschaftswahlen abgehalten. Unser Lateinamerika-Experte Luis Badilla Morales bewertet die gefundene Lösung als positiv:
„Gewonnen hat das Volk von Honduras, das soviel gelitten hat und weiter leidet. In diesem Sinn war es ein Sieg der Vernunft. Wie die Kirche und die Bischöfe, besonders Kardinal Rodriguez Maradiaga, es immer gesagt haben: Eine Übereinkunft war immer möglich. Es ging immer darum, was sich die Parteien gegenseitig zugestehen wollten, und hier wurde die Quadratur des Kreises geschafft. Präsident Zelaya kehrt zurück, aber nur für 29 Tage; dies als Symbol der Rückkehr der verfassungsmäßigen Ordnung. Interimspräsident Micheletti bekommt im Gegenzug die Bestätigung für den Wahltermin am 29. November. Darüber hinaus werden die internationalen Sanktionen ausgesetzt. Alle diese Dinge zusammen sind ein gutes Zeichen für das Land. 
Die Lösung der politischen Krise ist aber nicht nur für die Machthaber im Land wichtig; die wirtschaftliche und soziale Zukunft von Honduras hängt von der gefundenen Lösung ab.
„Sie ist wesentlich. Die Probleme Honduras’ in den letzten Monaten - vom 28. Juni bis heute – haben die Aufmerksamkeit der Regierung, der Medien, der Wirtschaft und auch der internationalen Öffentlichkeit auf sich gezogen und so von den wirklich dringenden Problemen des Landes abgelenkt. Honduras ist eines der ärmsten Länder Zentralamerikas, und mit am stärksten von der Wirtschaftskrise betroffen. Jetzt können sich alle wieder den wirklichen Problemen des Landes zuwenden.“ 
Auch die USA haben die Lösung der politischen Krise in Honduras begrüßt. US-Außenministerin Hillary Clinton sprach von einem historischen Abkommen. Zelaya war Ende Juni gestürzt und außer Landes gebracht worden. Ihm wird von seinen Gegnern vorgeworfen, die Verfassung gebrochen und gegen die Verfassung einen Verbleib im Präsidentenamt angestrebt zu haben.
(rv 31.10.2009 ord)







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