D: Franz-Josef Overbeck ist neuer Bischof von Essen
„Meine Damen
und Herren der neue Ruhrbischof steht vor Ihnen“. Mit einem herzlichen „Glück
auf!“ hat Franz-Josef Overbeck sein neues Amt als Bischof des Ruhrbistums Essen angetreten.
Benedikt XVI. hat den ehemaligen Weihbischof von Münster an diesem Mittwoch in das
Amt berufen. Der 45-jährige Overbeck ist damit jüngster deutscher Diözesanbischof
und folgt Bischof Felix Genn im Amt nach, der im März dieses Jahres nach Münster versetzt
wurde.
Als Bischof von Essen steht Overbeck an der Spitze des flächenmäßig
kleinsten deutschen Bistums, das 1958 aus Teilen der Bistümer Köln, Münster und Paderborn
gegründet wurde. Nach Angaben der Diözese leben dort heute rund 918.000 Katholiken.
Etwa ein Drittel weniger als bei der Gründung vor 51 Jahren. Er wisse um die Herausforderungen
seines neuen Amtes sagte Overbeck bei einer Pressekonferenz in Münster anlässlich
seiner Ernennung:
„Zum einen bin ich als Ruhrbischof Bischof für viele Gläubige,
die im Ruhrgebiet und in Teilen des Sauerlands leben. Zum anderen bin ich als Ruhrbischof
Bischof für alle Menschen, die in meinem neuen Bistum leben. Auf diese Weise bin ich
vor allem auch die bischöfliche Stimme der katholischen Soziallehre in einer Gegend
unseres Landes und in Europa, die vor vielen Herausforderungen steht, und die auch
viele schon bestanden hat.“ In seiner Ansprache erinnerte Overbeck an die
Figur des Heiligen Luidgers, den ersten Bischof seines Heimatbistums Münster. Der
friesische Wanderprediger Luidger habe als Bischof im neunten Jahrhundert vor einer
großen kulturellen und politischen Herausforderungen gestanden: nämlich, Glauben und
Kirche als Lebensform in einer noch nicht christlich geprägten Welt herauszuformen.
„Ich
stehe als Bischof von Essen vor ähnlichen Herausforderungen, um im politischen, gesellschaftlichen
und wirtschaftlichen, aber auch im christlichen, kirchlichen und religiösen Bereich
dafür einzustehen, dass alle Menschen, der Glaube und die Kirche zusammengehören.
Dafür will ich für alle Katholiken und für alle Menschen als Ruhrbischof Stimme sein.“ Overbeck
kann bereits auf eine abwechslungsreiche Karriere zurückblicken: Er wurde 1964 an
der Schwelle von Münsterland und Ruhrgebiet in Marl geboren. Nach dem Theologiestudium
in Münster und Rom empfing er 1989 durch den damaligen Kardinal Josef Ratzinger die
Priesterweihe. 1990 trat er zunächst eine Tätigkeit als Kaplan in Haltern am See an.
1994 wurde er zum Domvikar in Münster ernannt. Dort leitete er parallel das Deutsche
Studentenheim. 1999 promovierte er an der Theologischen Fakultät der Wilhelms-Universität
in Münster. Im Jahr 2000 rückte er zum Leiter des Instituts für Diakonat und pastorale
Dienste im Bistum Münster auf, wurde Rektor der Hauskapelle und Bischöflicher Beauftragter
für den Ständigen Diakonat im Bistum Münster. 2007 ernannte ihn Papst Benedikt zum
Weihbischof von Münster und zum Titularbischof des nordafrikanischen Bistums Materna.