Der Würzburger Diözesanrat hat an die Bischöfe appelliert, den Zölibat bei der Kirchenleitung
in Rom „zur Debatte“ zu stellen. In den Ortskirchen und auch auf Ebene der Weltkirche
müsse ernsthaft über die Verknüpfung eines ehelosen Lebens mit der Zulassung zum Priesteramt
nachgedacht werden, sagte der Vorsitzende Karl-Peter Büttner bei der Herbstvollversammlung
des Gremiums am Wochenende in Würzburg. Bischof Friedhelm Hofmann sicherte den Delegierten
zu, darüber in der Deutschen Bischofskonferenz zu sprechen. Hofmann unterstrich,
dass ihn das Ausscheiden von drei Würzburger Diözesanpriestern in diesem Jahr, die
den Zölibat nicht mehr leben konnten und sich für Ehe und Familie entschieden, sehr
bedrücke und schmerze. Von den kirchlichen Vorgaben her sei aber kein anderer Weg
möglich als die sofortige Entpflichtung von den priesterlichen Aufgaben. Einen ehrlichen
Umgang mit dem Scheitern des ehelosen Lebens eines Priesters halte er für den einzig
wahren. Deutlich widersprach der Bischof Unwahrheiten im Zusammenhang mit dem jüngsten
Fall der Suspendierung des Pfarrers von Hammelburg. Sie sei nicht augrund anonymer
Denunziation erfolgt. Solche Anzeigen würden „weder beachtet noch bearbeitet, sondern
vernichtet“. Auch die bei dieser Gelegenheit wiederholte „Stammtischparole“, wonach
bis zu drei Priesterkinder aus Kirchensteuermitteln alimentiert würden, sofern sie
nur verschwiegen blieben, sei „unverschämt und unwahr“. (pm/kap 27.10.2009 bp)